Zwei Brücken, drei Untiefen und ein Inlet stehen Heute auf dem Program. Gerade mal 19 Meilen sind es. Nach Fernandina Beach, hart an der Grenze von Florida und Georgia. Easy! Doch wegen der Tide laufen wir schon um 7:40 Uhr von diesem schönen Dock vor Jacksonville aus.
Wir fahren mit ein wenig Südwind durch schöne Sümpfe. Dazwischen kleine Inseln mit grossen Bäumen und vielen, vielen Vögeln. Mann, machen die einen Krach!
Dann ein grosser Schreck. Eigentlich sollte in diesem Abschnitt die Tiefe locker passen. Tut sie aber nicht. Es wird immer seichter und seichter. Sch… was ist da los. Steure nach Rechts, noch weniger. Und Links, etwas besser. Dann fällt die Tiefe bis auf 1.5 Meter und danach noch auf 1.2 Meter. Der Ulalena ist das irgendwie egal. Sie zieht ihre Spur durch das Wasser. Ist jetzt auch noch der Tiefenmesser defekt? Hat doch immer gut funktioniert! Dann merken wir es erst. Ich habe Gaby etwas hochgezogen und dabei hat sich die Anzeige umgestellt. Statt der Tiefe wurde der Wind angezeigt. Super! Gibt’s den so was! Fast nicht zu glauben. Nach dem Schreck sehen wir die grosse Brücke von Jacksonville. Sieht schon gewaltig aus.
Die Untiefen schaffen wir Dank der genialen Unterstützung vom Buch ICW Cruising Guide wirklich ohne Problem. Immer wieder der Vergleich mit den Navionics Karten und so schlüpfen wir durch den Sumpf. So macht es wirklich Spass. Mann weiss was kommt und wo die Knacknüsse sind. Ohne das Teil, gehts auch, aber dann muss man jeden Meter in den Karten nachfahren und genau anschauen. Was vergessen und rums steckt man im Sumpf. Auch die Nachtlager sind gut beschrieben und machen es einem wirklich einfach die Tagesrouten zu planen. Trotzdem ein Abendteuer 😉 Zwei Brücken und die sind erst noch nebeneinander. Die eine ist genug hoch und die Eisenbahnbrücke sollte offen sein. Der Feldstecher behauptet, kein Problem. Und so ist es auch. Die Geleise sind wohl schon ewig lange nicht benutz worden und so steht die Kingsley Creek Railway Brücke offen für uns da.
Ein letzte Untiefe kurz vor Fernandina Beach und wir fahren zur Stadt hin. Ankerplatz währe gut, die Marina immer noch geschlossen und es ist erst Mittag. Was machen wir?
Die Tide und das Wetter sind perfekt. Wir ziehen weiter und überqueren im St. Marys Inlet die Grenze. Das Kings Bay Inlet hoch wird doch etwas gar lang. Die Strömung haben wir ein paar Meilen gegen uns und bei der grünen 79 können wir endlich abbiegen. Könnten, den es steht ein Staubsauger im Weg. Wo sollen wir da durch? Links, rechts?
Was kommt den Heute noch auf uns zu? Brücken? Keine! Untiefen? Eigentlich nur die beim St. Andrews Sound, dort gibt es eine Abkürzung mit einer falschen Tonne. Eine Rote wird kurzerhand links statt rechts umfahren. Die grosse Cumberland Insel haben wir fast geschafft. Es ist ein Park, denn wir sicher auch einmal genauer anschauen müssen. Jetzt erreichen wir den kleinen Leuchtturm am nördlichen Ende.
Glück? Haben wir auch noch. Die Untiefe ist gar nicht so schlimm und wir erhalten sogar noch einen Lotsen. Ein Fischerboot geht genau da durch und zeigt uns den Weg. Danke und wir dachten schon er versperrt uns den Weg mit seinen grossen Netzen.
Kaum sind wir abgebogen, sehen wir die Jekyll Insel mit unserem Ankerplatz schon von weitem. Der Wind, die Wellen sind ganz schön hoch. Die Böen gehen bis 18 Knoten und schieben uns mit der halben Genua an unseren Platz im Jekyll Creek. Die Wellen sind wir uns definitiv nicht mehr gewöhnt. Aber kaum ums Eck, Wellen weg und der Wind ist auch fast auf halbe Kraft geschrumpft. So muss es doch sein. Noch eine Meile und ich bereite schon mal den Anker vor. Super Platz, gerade neben der Marina der Insel. Mitten in einem 4 Meter tiefen Loch lassen wir den Anker zu Grund. Sechs Uhr, Pause und gerade noch vor den schwarzen Wolken angekommen. Da kommt sicher noch was runter. Jetzt ist es nur der Wind. Wir trinken viel. Gaby sogar ganze zweit Gläser voll Tea. Dazu schnabulieren wir noch die vorigen Gnoggis. Sind wir doch viel zu müde, aber gut das wir noch eine Strecke angehängt haben. So können wir es schaffen, den Geburi von Gaby in Savannah zu feiern. Kaum liegen wir im Bett, öffnet der Himmel seine Schleusen. Viel Wasser und zahlreiche Blitze in der Umgebung lässet die Ulalena hin und her schlingern. Der Anker hält perfekt. Es ist nur etwas gar ungewohnt, das entweder die Strömung oder der Wind gewinnt und das Boot in der jeweiligen Richtung dreht. Nach einer Stunde ist der Spuck vorbei und wir schlummern ruhig vor uns hin. Gute, ruhige Nacht.