Tschau St. Lucia. Am Dienstag, 5. Februar verlassen wir über der Kanal die grosse, quirlige Bucht von Rodney.

Im Kanal zur Rodney Bay

Mit leichtem Wind segeln wir ganz gemütlich in Richtung Norden. Martinique erwartet uns. Sind Super gespannt, was uns da in “Europa” erwartet. Zuerst müssen wir aber noch ein paar Algen aus dem Weg, oder besser, wir segeln mitten durch. Fast wie bei der Überfahrt.

Algenteppich

Kaum sind wir in der Nähe von Martinique, wird es auch augenblicklich flach, sehr flach. 60, 20, 4 Meter messen wir. Passt aber alles und wir sind auf gutem Weg in die Marina von le Marin. Verrückt schauen wir uns all die vielen Ankerlieger an. So was haben wir ja noch gar nie gesehen. Boote über Boote sind hier an ihren Eisen festgemacht.

Viel Ankerlieger vor le Marin

Ist ja natürlich mehr als ideal hier. Guter Grund und nicht tief, dazu die Marina mit all den unzähligen Läden im Hintergrund. Wir, wir entschliessen uns mal wieder für eine Autorundfahrt und wollen demnach einen Platz in der Marina. Mitten in der Woche sollte es ja kein Problem sein. Und so bekommen wir auch prompt einen Platz beim Charter-Steg. Lange, lange Leine am Bug für die grossen Bojen und das Heck am Steg. Aussteigen und zur Office.

Der Charter-Steg in der Marina von le Marin

Wir wollen schon unser Französisch auspacken, als die überaus nette Dame hinter dem Tresen uns auf english antwortet. Besser. So erfahren wir, dass wir nur bis, allerhöchsten, Freitag bleiben dürfen. Dann ist die Marina voll. Hmm, möchten aber gerne länger bleiben und schauen uns zuerst mal um. Dann sollten wir noch einklarieren. Das wird hier an einem PC gemacht und der Ausdruck muss dann abgestempelt und unterschrieben werden. Coole Sache. Was wollen wir uns anschauen? Wir setzen uns in eine Beiz und geniessen seit langen wieder mal ein offenes Bier. Jammi. Das WiFi ist auch erste Klasse und so forschen wir, was es hier so zu machen gibt. Ein Auto muss sicher her und zwar für drei Tage. Aber was machen wir mit dem Boot? Das schauen wir uns morgen an. Vor Anker, an eine Boje?
Am nächsten Tag stürmen wir schon beizeiten los. Der Markt fasziniert uns gleich und ein paar feine Gewürze finden den Weg in unsere Taschen.

Farbiger Markt in le Marin

Auch die Kunst kommt hier nicht zu kurz. An der Uferpromenade haben sich ein paar Künstler verewigt. Genial gemacht!

Kunst an der Uferpromenade

So sehen wir uns auch die Ankerlieger in der Nähe an. Hmm, viel zu weit weg. Auch der Dinghisteg ist nicht so sicher. Wir fragen mal in der Marina nach, ob da nicht noch was frei ist, für ein kleines Boot. Tatsächlich. Ach ihr wollt länger bleiben? Gerne, wir schauen mal. Der Marinerio wird schauen und zu euch aufs Boot kommen. Danke, oder besser Merci. So sind wir bald im Besitz eines erstklassigen Platzes, auf dem Katamaran Steg. Ruhiger und ideal für uns. Genial. So können wir jetzt noch ein Auto für Morgen reservieren. Schon etwas hektisch hier in der ganzen, grossen Anlage. Sind wir uns nicht mehr so gewohnt, geniessen aber auch die Annehmlichkeiten mit SuperMarkt, Geldautomaten und den unzähligen feinen Beizen. Dazu gleich mehrere Autoverleihs über der Strasse. Cool!
Ein Auto bekommen wir ohne Probleme und auch der gewechselte Rechtsverkehr behagt uns etwas besser 😉 Ab in die Hauptstadt, Fort de France. Nach einer halben Stunde, die Strassen sind ja der Hammer, finden wir auch schon einen Parkplatz und ziehen mit dem Stuhl los. Das grosse Fort St. Louis ist leider nur von aussen zu besichtigen. Das Militär ist immer noch präsent. So geniessen wir die schöne Uferpromenade.

Uferpromenade von Fort de France

Ab durch die Mitte in die Altstadt. Endlich mal wieder Kultur! Hatten wir schon lange nicht mehr. Die Kirche von St. Louis ist schon sehr sehenswert. Von aussen eindrücklich anzusehen.

Kathedrale St. Louis

Weiter zur grossen Markthalle, geschlossen wegen Renovation, schade. So schauen wir uns eine alte Brücke über den Fluss Madame an und finden dann aber doch noch den provisorischen Markt an einer anderen Ecke. Ein paar Früchte muss es doch noch sein und eine heimische, feine Ananas finden wir auch. Schmeckt Super fein. Dann wollen wir zum Schluss noch die Schoelcher Bibliothek anschauen. Bis halb vier geschlossen. Schon von aussen ein wirklich schöner Bau. Dieses Gebäude wurde nach der Weltausstellung von Paris einfach demontiert und hier aufgestellt. Verrückt.

Schoelcher Bibliothek

Da haben wir noch etwas Zeit und schlendern zum grossen Park. Essen einen feinen Kebab, tja, haben gerade Lust auf so ein Ding bekommen und schmecken tut er sehr gut. Creole-Style halt 😉 Weiter hinten hat es noch einen Telefonladen. Wollten eigentlich kein Abo mehr kaufen, da es eh auf jeder Insel was anderes gibt. Der nette Typ gibt uns aber Entwarnung, da gibt es ein Abo, dass für die meisten karibischen Inseln gültig ist! Echt? Das ist ja was Neues. So sind wir nach fünf Minuten Einheimische mit einer Adresse und Besitzer einer neuen SIM-Karte. Wir sind soooo oft vor Anker und die Beizen-Wifi’s sind so schwach, das wir sie einfach nicht erreichen können. Jedes Mal an Land schwimmen ist schon doof 😉 Zurück zur Bibliothek, immer noch geschlossen. Schade, schade. Ab nach Hause oder besser, jetzt muss es doch noch eine Carrefour sein. Wie zu Hause! Verrückt. Wir kommen ins Stauen vor soooo viel Käse und packen gleich mehrere ein. Ja, so viel Auswahl hatten wir schon lange nicht mehr. Natürlich kaufen wir viel mehr als wir brauchen und schaffen das ganze feine Zeugs auf die Ulalena. Einen Parkplatz finden wir übrigens immer sehr schnell. Gaby’s Karte raus und meistens hat es gleich mehrere blaue Plätze frei. Zum Znacht gibt’s – Gschwelti und Chääs!
Am nächsten Tag sind die Berge am Zug. Die Kirche und der Garten von Balata ist unser Anfang. Die Strasse wird sehr kurvig und bald erreichen wir die Kathedrale von Balata, also die Sacre-Coeur de Balata. Die Kirche ist schlicht, aber mit den vielen Blumenschmuck doch gewaltig.

Sacre-Coeur de Balata

Die Aussicht über die grosse Bucht von Fort de France ist einfach überwältigend.

Aussicht auf die Hauptstadt

Es zieht uns ein paar Meter weiter in den Botanischengarten von Balata. Genial angelegt und die Weg sind ein Traum. Fast alles ist voll rollstuhlgängig und so geniessen wir die wunderschöne Blumenpracht.

Botanische Garten von Balata

Stolzer Preis, dafür wird wirklich was geboten. Schön. Kurz etwas trinken? Nein nur Essen. Sind wir hier doch in der Schweiz gelandet? Wir ziehen weiter, finden dann aber weit und breit kein Resti mehr. Blöd. So bestaunen wir die hügelige Landschaft bis zur Stadt le Morne Rouge. Da hat es ein kleines herziges Museum, das die Geschichte über den Vulkan Pelée erzählt. Eine halbe Stunde und die Stadt St. Pierre war verschwunden unter dem Aschenregen. Pompeij lässt grüssen. Ausserordentlich ist nur, das man genug Indizien gehabt hätte, die Stadt zu evakuieren, aber es war 1902 Wahlkampf und der Gouverneur wollte den wichtigen Geschäftsleuten nicht die Geschäfte vermiesen. So kamen fast alle 30’000 Bewohner um! Weiter zog es uns an die Ostküste und dort fanden wir eine wunderschöne Gegend vor. Mit Buchten, Inseln und schönen Dörfern. Da müssen wir morgen unbedingt nochmals hin. Super müde vom langen Fahren, legten wir uns bald schlafen. Nur noch kurz schauen, was wir uns Morgen noch ansehen wollen.
Von le Marin direkt über den Hoger nach le Vauclin und die Küstenstrasse hoch bis Sainte-Marie. Dort, zuhinterst im Juhee, sollten wir das Bananen-Museum finden. Tatsächlich! Und weischt wie schön? Wir werden überrascht von der Geschichte und der Vielfalt der Bananen. Ein Super Museum im alten Schober und dann geht’s in Freie. Zig hundert verschiedene Bananen wurden hier gepflanzt können auf einem schönen Weg angeschaut werden.

Fast nur Bananen

Von der ganzen Welt hat der Besitzer die Pflanzen her und angebaut. Kann man die auch kaufen? Leider nein. Währe doch noch was, aber die meisten dieser feinen Dinger kann man nicht roh essen. So verlieben wir uns in eine der schönen Dinger. Eine, die nach oben wächst 😉

Grosse Bananen gibt es auch

Ein feines Mittagessen gönnen wir uns nach den vielen Bananen. Weiter vorne im Dorf, wollen wir uns doch noch einen Rumerei anschauen. Saint James ist wirklich eindrücklich. Die Iren machten es vor und so starteten die Hiesigen schon bald mit dem verschnapsen des Zuckerrohrs. Das es sooooo viele Brennereien gibt, ist schon erstaunlich. Dank des Rumpunsch, oder wie er hier genant wird, Ti-Punch, ist der Konsum doch etwas höher 😉 Im kleinen Museum sind die alten Brenntöpfe ausgestellt.

Saint James Brennerei Museum

Auch die ganz, ganz alten sind ausgestellt. Wie immer in rechteckigen Flaschen, ein Markenzeichen der Firma. Ob man die noch geniessen kann? Aus dem Jahr 1885!

Alter Rum

Natürlich testen wir diese Brände auch. Ein Vierjähriger steht ab jetzt in unserer Bar. Gar nicht mal so schlecht. Weiter zeiht es uns der Küste entlang wieder nach Süden. Bei der Halbinsel la Caravelle, bei la Trinite, können wir nicht widerstehen und fahren auf der mehr als holperigen Strasse bis ganz nach vorne. Leider sind wir etwas zu spät dran und das Schloss Dubuc ist schon geschlossen. So lassen wir uns von der Schönheit der Gegend verzaubern. Dieser Naturpark ist wirklich schön.

Die Bucht von Trinite

Wir sind wirklich mehr als erstaunt, wie vielfältig diese Insel ist. Dank dem Beitrag von Frankreich ist alles so sauber und die Strassen wie bei uns. Viele nette Leute, die nicht nur ihre Landessprache kennen und einem freundlich auch in gebrochenen English Antwort geben. Hier waren wir sicher nicht das letzte Mal.

Morgen laufen wir aus. Nur kurz um den Ecken. In der grossen Buch vor St. Anne wollen wir ein paar Tage verschnaufen. Ganz schön anstrengen, so viel Auto zu fahren. Platz hat es zum Ankern endlos, nur gut zu wissen, wo man an Land kommt. Der Dinghisteg ist gefunden und kurz davor hauen wir den Anker in der Sand. Fest simma. Das Wasser hatten wir ja am Morgen schon gebunkert und auch die sieben leeren Petflaschen sind aufgefüllt. Aber da hat es erneut eine Wasserlache auf unserem schönen Teppich. Es kann nur der Zugang zum Hahn sein. Alles auf und neu Isolieren. Fertig. Wirklich, es hilft. Alles wieder trocken. Jetzt aber wirklich Pause. Zu einem feinen Barbajanni, Ozo von den Griechen, geniessen wir die Ruhe und schauen uns den Sonnenuntergang an. Schön hämmers!

Ende Sonne vor St. Anna

Am nächsten Morgen wollen wir uns das schöne Dorf ansehen. Von Nahem, wenns geht. Der Dinghisteg ist zwar überaus gut, aber viel, viel zu hoch für uns. Da kommt gerade ein anderer Segler und hilft Gaby in den Stuhl. Danke!

Geschaft, auf dem Steg von St. Anne

Wirklich schön hier. Trotz der vielen Segler, überaus ruhig hier.

Schön, Allee von St. Anne

Kurz auf den Mark und das Dorf überblicken. Schöner Flecken hier.

Unser Dorf

Und zwischen den Büschen durch sieht man die wirkliche Grösse dieser gewalt’s Bucht. Es hat ja wirklich viele Boote hier!

Das Ankerfeld von St. Anne

Wir spazieren die ganze Bucht hoch bis zum Club Med. Dort werden wir geblockt, nur für Gäste. Wir haben eh hunger und so setzten wir uns in die nächste Beiz. Der Ausguck ist gar nicht schlecht 😉

Ausguck aus der Beiz

Uns gefällt es hier wirklich gut. Wir bleiben noch einen Tag. Etwas bloggen und einen feinen Kebab essen. Dazu den Süden des Dorfes anschauen. Es verwundert uns gar nicht mehr, warum so viele hier sind und auch so lange bleiben. Der Wind ist rechte zügig in den letzten Tagen, aber wir merken fast nichts vor Anker. Der Fokker dreht sich und so hören wir die Windstärke. Die Ulalena bewegt sich fast nicht. Super ruhig. Wir genehmigen uns noch einen feinen Eiskaffee und verzeihen uns dann wieder auf’s Boot zurück.
Schon wieder Mittwoch! Wir sollten weiter. Auf dem Weg in den Norden, soll es noch eine ganz schöne Bucht haben. Also besser sogar zwei. Die grosse und die kleine les Anses d’Arlets. Dort wollen wir hin. Mit viel, fast zu viel Rückenwind gurken wir zum berühmten Diamond Rock. Dieser kleine Felsen war mal kurz von den Engländern besetzt. Sie haben die Franzosen ein Zeit lang geärgert. So beschossen sie die einfahrenden Schiffe der Gegner. Als wir davor sind, schon gewaltiges Teil!

Diamondrock

Kaum ums Eck, sehen wir schon die schöne Kirche vom Ort. Oder sollen wir noch etwas weiter, zur etwas mehr geschützteren, grösseren Bucht? Nein, wir bleiben. Dieser Anblick ist wahrlich zauberhaft.

Das Dorf d'Arlets

Kurz vor dem Ufer, lassen wir den Anker runter und fahren in ein. Fest? Ich gehe schauen. Tauche der Kette nach und sehe unseren Pickel fest unter den Sand. So kann man gut schlafen! Apero!

Apero vor dem schönen Dorf

Leider kommt uns einer in der Nacht etwas gar zu nahe und erschreckt uns. Boing. Den hab ich schon seit dem reinkommen im Auge und das er überhaupt keine Ahnung vom ankern hat. Genau der muss natürlich nach dem fünften Versuch vor uns den Pickel gerade runterschmeissen. Einfahren? Kette geben? Fehlanzeige. So haben wir fast auf den Bums gewartet. Da ist er nun und ohne ein Wort, war vermutlich etwas zu rau, davongefahren.

Tags darauf machen wir uns auf den Weg ins Dorf. Den hohen Steg umgehen wir und lassen uns auf dem Sand nieder. Gaby in den Stuhl und die Banane am Geländer festmachen.

Banane am Strand festgemacht

Auch dieses Dorf ist wirklich schön. Es gefällt uns auf Anhieb.

Das Dorf d'Arlets

Wir spazieren zur nächsten Bucht und schauen uns die Touri-Gegend an. Unsere ist doch viel schöner, trotz des Schwells. Zurück im Dorf gibt es in einer schönen Beiz ein Mittagessen. Feiner Salat und geräuchte Hühner. Dann brauchen wir wirklich eine Pause und rudern zur Ulalena zurück. Ein Foto dieses Dorfes muss aber doch noch sein.

Schönes Dorf, d'Arlets

Der letzte Ort auf dieser Insel ist ganz im Norden, St. Pierre liegt auf dem Weg nach Dominica und da wollen wir Heute hin. Das Segeln über die grosse Bucht von Fort de France ist traumhaft. Kaum zu glauben, aber wir sind schon kurz nach Mittag vor dieser alten Hauptstadt angelangt.

St. Pierre, wir kommen

Das Ankern hier bereitet uns etwas Sorgen. Viel zu schmal ist der Ankergrund. Da ist vorne und hinten kein Platz. Man muss sich fast in die Reihe setzten, um genügend Halt und Kette zu haben. So brauchen wir vier Mal den Anker zu lichten und neu einzufahren, bis er endlich sitzt. Tags darauf rudern wir an Land. Sogar das Ausklarieren wollen wir schon Heute erledigen. Sonntag ist immer so eine Sache. So finden wir alles geschlossen vor und erst ab elf, macht dann doch noch einen Beiz auf, dass den PC der Regierung hat, wo man das Formular wieder ausfüllen und ausdrucken kann. Gaby hatte mal wieder eine gute Nase. Das lange ersehnte Vulkan Museum wird gerade umgebaut, die Kirche dazu auch. So haben wir nur noch den Zoo, den wir unbedingt uns anschauen wollen. Wir laufen der Schnellstrasse entlang zur nächsten Bucht. Dabei kommen wir an einem Parkplatz vorbei mit einer Super Aussicht auf die Stadt.

St. Pierre mit den Schiffen

Noch ein paar Meter weiter und wir bezahlen den Eintritt für die Tierschau. Was aber keineswegs stimmt, denn die Ruinen eines alten Plantagenhauses wurde sensationell mit den Tieren verbunden. Zum Beispiel eine alte Wand dient als Käfigmauer oder ein Wasserkanal als Krokodil-Bad. Mit dem Stuhl wirklich schön zu begehen. Auch die Tiere sind die meisten einfach draussen und brauchen keine Heizung wie bei uns. Die Wege sind einfach der Traum.

Der Zoo von St. Pierre

Wir verbringen den ganzen Tag im Zoo und kommen erst spät nach Hause. Wollen wir noch bleiben? Das Wetter währe ideal für eine Weiterfahrt? Wir zeihen weiter. Danke du schöne Insel, hier ist wirklich nicht nur alles Käse 😉

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