So verlassen wir gegen Mittag die schöne Blue Lagoon Marina und segeln das kurze Stück zur Young Island. Einfach zur Lagune raus, auf der rechten Seite haben wir diesmal immer mindestens zwei Meter Wassertiefe und um den grossen Felsen. Der Wind ist recht zügig, flacht aber im Schutz der Inseln etwas ab. Anker runter bei sechs Meter. Pause!

Schöner Platz hinter der Young Island

Warten können wir fast nicht, essen aber trotzdem noch einen grossen Happen, damit der Hunger nicht in der Nacht zuschlägt. Kaum ist die Sonne, fast, verschwunden, lassen wir den Motor an. Anker hoch und mit etwas Segel gurken wir der Hauptstadt von St. Vincent, Kingstown entgegen. Nicht viel los an diesem Abend. Auch vor der grossen Stadt bewegt sich nichts auf dem Wasser. Der Wind bläst uns noch eine ganze Weile gegen Norden. Dann ist auf einen Schlag fertig. Motor an und bei null Wind fahren wir der langen Insel entlang in die Nacht hinein. Die bekannten Buchten von Walliabou und Cumberland lassen wir links liegen. Dann kommen die Wellen. Gross und lang, dazu der Wind von der Seite. Ist ja Super. Segel raus und mit fast halben Wind in Richtung St. Lucia. Bis zum Ende von St. Vincent geht alles gut. Wir stampfen zwar heftig und als der Wind nicht mehr so stark ist, hilft der Motor sogar. Vorwärts, vorwärts kommen wir fast nicht mehr. Etwas abfallen hilft. So verpassen wir aber unsere nächste Insel und ich versuche immer wieder den Kurz zu kneifen. Es wird eine sehr unruhige Nacht. An Schlafen ist nicht zu denken. Gaby liegt im Salon und hat auch ihre liebe Mühe. Ist ja nicht mehr weit. Endlich, endlich, als wir auf der Höhe von St. Lucia sind, dreht der Wind und die Wellen fallen weg. Einfach so! Wir sind aber ganz schön weit weg von unserem Ziel Soufriere. Ganze zehn Meilen wurden wir “abgertieben”. Mit schwachem Wind machen wir noch etwas Boden gut, müssen dann aber die Segel streichen und mit dem Motor zur Stadt fahren. Dabei werden wir von der Sonne in den schönsten Farben begrüsst.

Die Pitons kommen in Sicht

Das Ziel, eine Boje vor der schönen Stadt Soufriere, ist fast erreicht und vor allem bei Tage kommen wir an.

Soufriere kommt in Sicht

Die Boatboys erhaschen uns sofort und bieten ihre Dienste an. Danke für den tollen Platz, bedanken wir uns, als wir um acht bei einer Boje festgemacht haben. Durchatmen und glücklich über die wunderschöne Ankunft. Die Stadt, die beiden berühmten Berge – einmalig.

Unsere Boje vor dem kleinen Piton

Nach einem ausgiebigen Zmorge, lasse ich die Banane ins Wasser. Wir wollen, müssen in die Stadt. Immigration ist angesagt, dazu noch einen feinen Drink bei Zaka steht auf dem Programm. Kaum habe ich Gaby auf der Badeplattform, verlangsamt ein vorbeifahrender Boatboy mit seinem Boot die Geschwindigkeit und fragt nach dem befinden und ob er helfen kann! Wow, das ist ja verrückt. Denn sonst rasen sie normalerweise ohne uns eines Blickes zu würdigen vorbei. Das passiert uns jedes mal, wenn ich Gaby ins oder aus der Banana hebe. Wir rudern mal wieder zur Stadt und dem grossen Dingidock. Wir geniessen es wahrlich.

Die Stadt Soufriere

Wir sind noch nicht da, als man uns zur Anlegestelle für Dingis lotst. Angekommen an der Leiter, werden wir wahrlich um zingelt von helfenden Händen. Jeder will was machen und alle fragen, wie, was können wir helfen und ob alles in Ordnung ist. Gaby ist bereit zum aussteigen und der Chef der Security übernimmt Gaby und setzt sie in den Stuhl. Die anderen helfen mir mit all den Sachen im Dingi. Vielen, vielen Dank. Wir sind gerührt von so viel Mitgefühl. Es geht sogar noch weiter, als wir vor der Immigration stehen. Es wird uns der Weg, die Türe gezeigt. Es sind ein paar Treppen hoch und Gaby lass ich auf dem Trottoir im Schatten stehen. Als ich am ausfüllen der Formulare bin, fragt mich einer, ob er sich um meine Frau kümmern dürfe. Sie ist ja ganz alleine da draussen. Ja, ja klar. Er kommt nochmals hoch und berichtet mir, das alles in Ordnung sei. Dann redet er mit den Beamten, ob sie nicht hochkommen kann. Nein, nein geht schon, sind ja gerade fertig. Als ich dann raus komme, steht der Rasta bei Gaby und unterhält sich mit ihr. Die Polizei ist dort und ob es wirklich okay sei, wenn sie alleine warten müsse. Wir können es fast nicht fassen. Passt schon und ich lasse kurz die Pässe abstempeln. Ein paar Meter weiter ist schon das Zaka Art Cafe. Vor zwei Jahren war ich schon hier und habe mich von den vielen Kunstwerken anstecken lassen. Natürlich sind die Smoothies erste Klasse.

Das Zaka Art Cafe mit seinen Kunstwerken

Mitten im Wohnzimmer, Werkstadt, Musikzimmer, eigentlich alles ist in diesem Raum beieinander. Die Gastgeber am Nebentisch und basteln am nächsten Werk. Diese hölzernen, farbigen Köpfe sind seine Passion. Wir kommen fast nicht mehr los. Es ist aber schon spät und wir sind ziemlich müde. Am Steg angekommen, sind schon alle helfenden Hände wieder da und geben mir Gaby ins Boot und die vielen andern Sachen. Diese Hilfsbereitschaft ist wirklich aussergewöhnlich. Wollen sie dir doch sonst immer was verkaufen. Und als wir dann los rudern, kommen Kommentare vom Strand, und die Frage, ob wirklich alles gut ist. So viel Fürsorge hatten wir ja noch nie. Einfach nur schön. So paddeln wir zur Ulalena zurück und da verlangsamt sich schon wieder einer sein Boot und fragt nach. Alles okay, sage ich nur und wuchte Gaby auf die Plattform. Gas an und kochen. Ein feines Couscous machen wir Heute, dazu “Kugellager” und Würste. Fein und grossen, grossen Hunger. Lesen mögen wir nicht mehr und fallen todmüde ins Bett.

Unser Boatboy will uns heute eigentlich abholen und mit dem Taxi zum Wasserfall bringen. Wir hatten ihm aber schon gestern gesagt, daraus wird wohl nichts. Wir wollen selber laufen. Was laufen? Das ist viel zu weit. Kein problem. Beladen die Banane und rudern los. Am Dingisteg dann das übliche. Alle helfen uns beim aussteigen. Danke, vielen Dank. Dann rollen wir kreuz und quer durch die schöne Stadt und kaufen noch ein paar Sachen im Supermarkt und bei den Gemüsefrauen am Strassenrand. Grüne Bananen wollen wir mal testen und kaufen einen ganzen Bund.

Schöne Stadt, Soufriere

Die paar Meter zum schönen Diamond Garten haben wir bald hinter uns. Nicht weit und wir geniessen es, durch diese Stadt zu spazieren. Beim Eingang werden wir gleich gefragt, wie und wo, dazu zeigt uns ein Rasta seine selbst gemachten Ketten. Wunderschön. Gaby will eine und am Schluss schenk er ihr fast eine aus Mahagoni. Den Preis weit unter dem Normalen. So bezahlen wir den Eintritt und bestaunen den wirklich schön angelegten und gepflegten Garten. Alles ist gut angeschrieben und die Wege für den Stuhl perfekt.

Im Diamond Garten

Ganz zu hinderst ist dann der berühmte Wasserfall. Ganz alleine haben wir das Glück, dieses Nass zu bestaunen.

Der Diamond Wasserfall

Man könnte noch in den heissen Quellen baden. Ist aber nichts für uns. Viel zu viele Leute tummeln sich in den klitze kleinen Becken. Gesund währe es sicher 😉 Stattdessen lesen wir die Info über die Farbe des Wassers. Je nachdem, welches Mineral überwiegt, zeichnet die Farbe. Heute ist es Graus also? Keine Ahnung, was es Heute ischt.

Das gefärbte Wasser

So machen wir uns langsam zum Ausgang. War ein schöner Ausflug.

Kurze Pause im Garten

Natürlich gibt es wieder einen Smoothie im Zaka, Gaby will aber diesmal einen kalten, selbst gepflückten Kaffee. Fein, nur fein. Die helfenden Hände am Steg sind auch schon wieder da. Mann könnte sich daran gewöhnen, sind aber wieder von der ehrlichen, grossartigen Fürsorge begeistert. Zurück beim Boot, alles versorgen und die Banane auf das Salondach hieven. Bereit für die Weiterreise Morgen.
In der Nacht hat es mal wieder etwas Nieselregen gegeben. Einfach gerade genug, um kurz aufstehen zu müssen und die Luken zu schliessen. Wieder im Bett, ist alles vorbei. Luken wieder auf. Hmm! Aufstehen. Zmorge. Die Aussicht nochmals geniessen und weg sind wir. Ein paar Meilen weiter im Norden ist unsere, genau, unsere Bucht. In der Marigot Bay war vor 27 Jahren noch fast nichts. Wir haben dort geankert und es hatte ein oder zwei Beizen. Jetzt hat es Hotels, eine Marina und unzählige Restis. Kurz nach elf sind wir mitten in der Lagune an einer Boje und bestaunen die vielen Gebäude und vor allem Boote. Verrückt. Es ist viel los hier. Machen es uns aber zuerst gemütlich ein entspannen uns ein wenig. Bereiten aber schon bald die Banane vor für einen Rundgang, Ruderrundgang in der Bucht.

In der Marigot Bay angekommen

Das war doch noch nicht so oder? Und da, war das schon. So gurken wir in der Bucht herum. Die Palmen mit dem Strand ist aber immer noch, fast, gleich geblieben. Ein paar Liegestühle mehr sind es aber schon.

Schöne Lagune mit den Palmen

Hunger! Wir wollen ins Doolittle’s am äusseren Strand. Schön gediegen gelegen und das Essen war letztes Mal grandios. Der Steg ist das beste was wir bis jetzt je gesehen haben. Mustergültig.

Das Doolittle's

Wir sind noch nicht ganz da, werden wir eingewiesen und nach Hilfe gefragt. Geht das wirklich? Ja, ja und schon fragt der nächste. Die Beiz ist aber noch nicht so weit für den Znacht. So setzten wir uns an die Bar und geniessen einen überaus schmackhaften Daiquiry. Der Tisch ist nun bereit und wir bekommen einen heissen Stein mit MahiMahi und Poulet drauf. Dazu Muscheln, Focacca und Salat. Dazu die Aussicht zur Bucht raus auf die Sonne. Glaube, mehr geht da nicht wirklich! Natürlich fallen wir auf, als ich Gaby zurück in die Banane schmeisse. Diesmal glauben wir aber zu meinen, das die ganze Beiz uns zuschaut, wie wir rudernd im Dunkeln verschwinden.

Heute Donnerstag, es ist der letzte Tag im Januar, motoren wir zur Rodney Bay Marina hoch. Der Wind auf der Nase und die Regenwolken im kommen. Schön, das wir im trockenen sind!

Platzregen

Nur noch kurz um den Barrel of Reef rum und dann sind wir in der Einfahrt zur grossen Lagune von der Rodney Bay. Keine Wellen, keinen Wind und kein Wifi.

Rodney Bay Marina

Das ist aber blöd. Dachten wir, dass wir endlich die vielen längst überfälligen Sachen erledigen könnten. So setzten wir uns in das beste, Wifi-Technisch gesehen, Beiz und erledigen unsere offenen Punkte. Nicht so ideal für Gaby, die nur zuschauen kann. Sind ja gleich fertig. Das hauseigene Wifi der Marina ist leider seit einer Woche ausgefallen. Zuerst laufen wir aber zu einem Arzt, oder besser zu einem Medical-Center und fragen nach einem Chiro für meinen Rücken. Haben wir nicht, aber da ein paar Meter weiter gibt es einen Physio. Als wir dort mein Problem mit den verschobenen Wirbel erklären, gib sie uns einen Termin für Montag. Passt. Am Abend setzten wir uns zum Chinesen rein. Finden aber schnell raus, dass es eine Sushi-Bar ist. Für mich auch gut, Gaby findet auch was feines und geniesst so ihr Chicken Teryaki. Von meinen Sushirollen will sie partout nichts versuchen 😉
So geniessen wir am nächsten Tag alle Vorteile von am Land zu sein und geben gleich zwei grossen Taschen Wäsche in Auftrag. Dazu natürlich der Gang zum ShipChandler. Viel Flaggen müssen noch gekauft werden. Dazu finden wir endlich einen neuen Bändel für meine, also Gaby’s, Lesebrille. Der alte hat sich einfach aufgelöst. Viele Sachen sehen wir noch, kaufen aber nur das, trotz der vielen Prozente, was wir brauchen. Einen kleinen lokalen Markt hat sich Heute in der Marina auch noch aufgebaut und bei einer überaus netten Frau, erfahren wir endlich, wie man ganz genau grüne Bananen zubereitet. Machen wir gleich Heute Abend. Die Pfanne ist warm und unsere Bananen blubbern im heissen Wasser. Die Schale weg und am Schluss noch in die Bratpfanne. Wenn das nur gut kommt. Gewürzte, ja natürlich auch. Etwas Curry. Sieht mal nicht schlecht aus, schmeckt das auch?

Kochen usere grüne Bananen

Gar nicht soooo schlecht. Dann müssen noch die offenen Reparaturen gemacht werden. Ein See ergiesst sich auf unserem schönen Teppich und ich weiss überhaupt nicht woher dass kommt. Mal alles raus und nachsehen. Immer noch nass. Wir lassen es mal ganz trockenen und prüfen bei jedem Wasser- oder Pumpengebrauch die Stellen untern dem Bruneli. Auch will ich endlich das Ersatzgenuafall wieder einziehen. Hatten ja eine Kugel Blei gekauft und nun will ich das probieren. Rauf auf den Mast. Die Aussicht auf die Marina ist mal nicht schlecht, bringe ich aber dieses kleine Dich da auch rein?

Aussicht vom Mast auf die Marina

Ein, zwei, drei Mal und kling, das Ding ist im Mast. Cool. Noch was vom roten Faden nachgeben, sollte reichen. Tatsächlich, versammelt sich das ganze Rot beim Loch für den Ausgang. Genial. Alles raus und das richtig Fall anhängen. Das Einfädeln in die Nadel ist fast die schwierigste Arbeit. Das Fall “angeschlossen” und vorsichtig einziehen. Done! Bin richtig Stolz auf mich. Nochmal kurz auf dem Mast, um die Führung zu checken. Bestens. Fertig. Gaby hat dabei auch Gesellschaft. Ein kleiner Pieps setzt sich auf den Dingimotor und singt ihr was vor.

Der Vogel singt für Gaby

Alles erledigt. Motor, Batterien, Diesel, Öl, Wasser, Fertig. Schon ist es Montag. Wir brauchen noch ein paar vergessene Dinge vom ShipChandler und auch wollen wir noch den Strand auf der anderen Seite der Bay uns anschauen. Den Kanal kennen wir ja schon, die Umgebung aber noch nicht. Zudem gibt es noch den Spinaker, soll eine cool Beiz sein. So laufen wir der lauten Strasse entlang zum anderen Ende. Hotel, Beiz und nochmals Hotels, reihen sich hier aneinander. Beim Kanal angekommen, machen wir erst mal Pause. Morgen, geht hier wieder raus. Dann suchen wir den Spinaker. Die anderen Beizen links und rechts sind gar nicht so schlecht.

Auf dem Weg zum Spinaker

Gefunden. Da wo am meisten los ist, da ist er. Pumpen voll und viel zu laut. Trotzdem setzten wir uns hin und staunen ab den vielen Leuten. Strand und coole Beiz, da ist immer was los. Fast zu viel für uns und es ist schon fast drei, mein Termin beim Physio dürfen wir nicht vergessen. Pünktlich auf dem “Schragen” und mit Wärme und Strom werden zuerst die Muskeln am Rücken beruhigt. Alles breit zum reinschieben. Sanft werden die zwei Wirbel an ihren Platz geschoben. Passt. Besten Dank. Die liebe Frau zeigt mir noch eine Übung und auch Gaby erhält eine, um die Lunge etwas zu beschäftigen. Wow, das ist Service! So sind wir fertig hier. Alles erledigt und für Morgen steht uns nichts im Wege. Sogar das Wetter soll sich von der besten Seite zeigen. So verbringen wir den letzen Abend auf St. Lucia auf der Ulalena und hauen uns eine währschafte Omelette in die Pfanne.

Gute Nacht

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