Es sind ja nur 35 Seemeilen bis zur nächsten Insel, besser, zum nächsten Ankerplatz. Doch wir wollen am Sonntag, 17. Februar schon sehr zeitig los. Die Sonne ist noch nicht ganz da, zeihen wir den Anker vor St. Pierre hoch. So verabschieden wir uns von dem Vulkan Pelée und der wunderschönen Insel Martinique.
Die hat uns mächtig gefallen, sind aber sehr, sehr gespannt auf Dominica. Als ganz natürlich und ohne grossen Tourismus, wird sie von allen angepriesen. Das Wetter macht Super mit, etwas Wellen und der Wind von der Seite hilft mit zum Teil über 22 Knoten. So sind wir bald in Reichweite und sehen den Scotts Head am Horizont. Das AIS hat einen Alarm und das Ding kann ich einfach nicht so recht identifizieren. Muss ein Schleppverband sein!
Dabei dachte ich, es sei der Leuchtturm von Dominica. Das grosse Ding steuert genau auf uns zu und “verfehlt” uns nur ganz knapp.
Da ist er nun. Der südlichste Punkt von Dominica ist erreicht und zeigt aber gleich seine Kraft. Mit heftigen Böen nähern wir uns, aber es wird noch heftiger, bis wir endlich näher zur Hauptstadt Roseau kommen.
Wow, ist das schon wieder so tief hier? Vor der Stadt hat es zwar Bojen, wollen uns aber den Ankerplatz kurz ansehen. Es sind schon ein paar da und so müssten wir bei über zehn Meter den Anker setzen. Wir haben keine Lust und da kommt auch gerade Marcus und bietet uns eine Boje an. Gebongt! Wir mieten eine für zweit Tage, sollte aber in der Nähe eines Dinghisteges sein. Kein Problem.
Was für ein Kontrast zur letzten Insel! Es gefällt uns, von weitem, sehr gut. Trotzdem sehen wir überall Trümmer herum liegen und auch der Steg des Dominica Marine Center scheint verschwunden zu sein. Später erfahren wir, das Maria der Grund war. So einen starken Hurrikan hatten sie noch nie hier. Er hat wahrlich Spuren hinterlassen. Wir geniessen inzwischen den ersten von unzähligen Regenbogen.
Müde vom vielen Segeln, bleiben wir für Heute noch auf der Ulalena. Unsere grünen Bananen, zusammen mit Okra, lassen wir im siedenden Wasser garen. Dazu eine feine Curry-Rahm Sauce. Jammi!
Früh sind wir am nächsten Tag schon auf. Gut geschlafen, aber die Stadt will erobert werden. Da sehen wir das erste Touri-schiff andocken. Hmm, nicht gut. Trotzdem sind wir bald am Dinghisteg und basteln die Stühle zusammen. Ab geht’s. Die Strasse ist gar holperig und die Autos rasen an uns vorbei. Da sind nun die vielen Leute. Die Stadt gibt sich mühe und hat allerlei Stände vor dem grossen Schiff aufgebaut. Zirkus, das könnte gut passen.
Wir sollten aber zuerst zur Immigration, leider auch genau hinter den Touri-Ständen. Hintereingang, danke, so kommen wir schnell an unser Ziel. Zwei Formulare ausfüllen und gerade für zwei Wochen buchen. Ist doch toll, somit ist das Ausklarieren auch schon erledigt. Das Ganze kostet EC 10.-, ca. Fr 3.70! Raus und um Eck, schon stehen wir mitten im Markplatz. Feine Sachen.
Kaufen? Sicher 😉 Ein paar Bananen, Tomaten und Peperoni ist es diesmal. Kreuz und quer durch die Stadt. Immer mit dem Boot im Hintergrund. Fast so wie in Venedig, denken wir uns.
Mitten in der Stadt taucht plötzlich der botanische Garten auf. Leider ist fast nichts angeschrieben. Eine Führung währe gar nicht schlecht. So schauen wir uns die beeindruckenden Bäume an.
Daneben lesen wir die Geschichte eines Wirbelsturmes, der früher mal diesen kleinen Baum umgehauen hat. Dummerweise war der Bus im Weg. Zum Glück bleib es beim Sachschaden.
In einem feinen Smoothie-Shop lassen wir es uns gut gehen, laufen dann aber bald zu unserem Dinghisteg am anderen Ende der Stadt. Vorbei an der Bibliothek, die auch wacker unter Maria gelitten hat.
Währe eine schöne Stadt, leider überfluten momentan gerade drei grosse Schiffe, also deren Inhalt die Strassen. So sind wir froh, dass wir in die Banane steigen und zur Ulalena rudern können. Ein grosser Apéro und was kleines zum Znacht. Als dann der Mond aufgeht, verwandelt sich die ganze Insel in sein zauberhaftes Licht. Wird das ächt was?
Um acht wollen wir los. Gaby’s Massage und Physio ist darum etwas kürzer. Dazu ist wieder mal Regen angesagt, eigentlich unnötig, denn es regnet täglich immer mal wieder kurz für ein paar Minuten. So gerade richtig, damit man doch kurz die Fenster schliessen muss, sollte. Kaum sind wir los, kommt wieder eine solche Wand über die Berge. Eindrücklich!
Mit etwas Wind oder doch kein Wind, erreichen wir nach 18 Meilen den Pointe Ronde. Das ist die Einfahrt zur grossen Prince Rupert Bucht, wo sich auch Portsmouth befindet, dem Ziel des heutigen Tages.
Es ist aber auch der Punkt, an dem die Windrichtung wechselt. Zack auf plötzliche 18 Knoten und natürlich auf die Nase. So haben wir das gern. So brauchen wir etwas länger bis zum Ankerplatz. Gross ist er ja, dazu doch noch ein paar Bojen, die zu beachten sind. Auf dreieinhalb Meter setzen wir den Anker in den Sand und lassen etwas Kette nach. 40 Meter sind doch etwas viel, aber man weiss ja nie und so lassen wir uns hier nieder.
Die Taucherbrille montiere ich aber trotzdem kurz. Sitzt gut, unser Bügelanker. Dann kommen schon die Boatsboys und bieten ihre Dienste an. Einen Ausflug in den Indian River, das war unser Plan, mache er auch. Morgen, passt. Wann? Halb Acht? Schon etwas früh, sage ich zu Gaby, sie nickt aber nur. Gebucht. So holt er uns am nächsten Morgen fast zu Pünktlich ab. Dazu hat er noch einen Freund eingeladen, der uns mit dem Stuhl hilft. Stuhl in seinem Boot aufbauen und Gaby vorsichtig reinsetzen. Sehr gut. So rasen wir in aller Frühe der Mündung des Indian River zu.
Ab der Brücke nach der Mündung, darf nur noch gerudert werden. Unser Guide entpuppt sich als guter Kenner des Flusses und zeigt und erklärt uns allerlei Pflanzen und Tiere. Vögel und Krabben sehen wir zur dieser Stunde viele. Hat sich wirklich gelohnt, so für aus den Federn zu kommen. Beim Filmset Haus für Pirates of the Caribbean, machen wir eine kleine Fotopause.
Auch wunderschöne Bäume in voller Blütenpracht sehen wir von ganz nah. Herrlich diese Ruhe!
Ganz am Ende des Flusslaufes, wo das Boot gerade noch durchkommt, ist eine Dschungelbeiz. Die Tiking Croc Tavern ist noch fast nicht offen, aber wir bekommen doch einen ganz, ganz feinen Urwaldtee aus dem eigenen Garten. Während der Wartezeit, bastelt uns der Guide zwei ganz lässige Tiere, die er uns aus Palmblätter zaubert.
Wir unterhalten uns angeregt mit der Beizerin über Gott und die Welt. Sie hat Zeit, sind wir doch weit und breit die einzigen Gäste. Kommen kaum mehr los. Sie verabschiedet uns ganz persönlich – ihr macht genau das Richtige! Sagt sie nur.
Sogar beim Retourweg sehen wir immer mehr tolle Sachen. Wirklich ein ganz schöner Ausflug.
Die Tiere haben sich zurückgezogen und wir sehen nicht mehr viele. Dann ist es vorbei mit der Ruhe. Die ersten Boote kommen uns entgegen.
Hat wirklich Spass gemacht, waren wir doch am Anfang eher skeptisch für dieser Unterfangen. Ohne Regen und ganz alleine, herrlich. Danke Bonto! Auf der Ulalena haben wir die Tiere gleich aufgestellt.
Pause! Und grossen Hunger. So hauen wir ein paar Eier in die Pfanne und erwärmen uns dazu baked Beans. Am Abend ist noch ein grosses BBQ bei den PAYS angesagt. Der Zusammenschluss einiger Guides und Boatboys, eben der PAYS, schmeissen eine Party. Als wir am Strand ankommen, werden wir schon von weitem begrüsst und Bonto sorgt rührend für uns. Damit wir ja nicht zu kurz kommen. Wir treffen auch die Schweizer, die sich uns gestern kurz besucht haben und auch ein deutsches Boot gesellt sich zu uns. Herrliche Runde und feines Essen. Leider keinen Fisch heute auf dem Grill, das Huhn schmeckt aber auch gut. Der Rum ist fast zu gut und so fangen die ersten kurz nach dem Essen schon an zu tanzen. Die Musik wird laut, leider zu laut und wir können uns nur noch schwer unterhalten. Zeit für uns zu gehen. Super Idee und tolle Leute kennengelernt.
Am nächsten Tag wollen wir endlich das Fort Shirley besuchen. Es thront ja richtiggehend an den Hügeln von den Cabrits, die so schön die Buch gegen Norden abriegeln und somit vor den Wellen schützen. Quer durchs Dorf von Portsmouth.
Mal wieder am Hauptsitz der PASY vorbei zum neuen Hotel am Ende des Strandes.
Ein kleiner Genosse versperrt uns den Weg. Aus dem grossen Sumpf versucht er über die lange, heisse Strasse zu entkommen.
Kurz noch den Eintritt am Kiosk bezahlen und aufwärts gehts. Zum Glück mal wieder einen Weg für Gaby. Sie liebt diese Kopfsteinplaster-Dinger 😉
Vor Jahren genial restauriert und saniert worden. Die Aussicht ist wirklich Super. Die Ganze Bucht sieht man von hier und das war auch die Absicht der Erbauer, die Bucht zu schützen.
Leider, leider hat es nur ein paar Infotafeln. Ein Museum gibt es nur das kleine beim Eingang. So stelle ich Gaby kurz in den Schatten und mache mich auf den Weg zur Westbatterie. 40 Minuten sollen es sein. Auf geht’s. Doch nach 10 Minuten stehe ich schon vor der Kanone.
Gigantische Aussicht und sogar Guadeloupe mit den vorgelagerten Insel, Iles des Saintes, sind auszumachen. Schade das Gaby nur die Bilder anschauen kann. Im Galopp zurück zu Gaby um ihr die Fotos dann zu zeigen. Das macht ganz schön durstig. So setzen wir uns, nachdem wir die kleine Ausstellung über die Geschichte der Cabrits und des Forts angeschaut haben, in die Beiz neben an und geniessen einen kühlen Drink. Es hat sogar Sorrel! Jammi. Dort bringe ich das Büro wieder auf Vordermann. Zurück auf der Ulalena ist es schon bald Zeit für einen ausgiebigen Apéro! Dabei sehen wir der Sonne zu, wie sie magisch hinter einem Segler verschwindet. Wow!
22. Februar! Grosser Tag, grosses Telefon. HBD Jasmin! Sogar noch vor der Massage 😉 Brauchen dann aber lange, bis wir endlich hoch kommen und setzen uns aber gleich hinter den PC. Bloggen ist angesagt. Martinique, es hat uns einfach zu gut gefallen, braucht Zeit für die “Verarbeitung”. Geschafft! So rudern wir zur Beiz rüber, verpassen den Zmittag, leider ist die Küche schon geschlossen und laden die vielen Fotos hoch. Einen feine Kaffe hilft dabei. Morgen wollen wir los und möchten uns von den Schweizern aber noch verabschieden. Wir verabreden uns zum Znacht. Bei einem feinen MahiMahi unterhalten wir uns Super. Es wird spät und leider trennen sich hier unsere Wege. Sie nach Süden, wir nach Norden. Danke für den schönen Abend und macht’s guet.