Halb Acht! Die Leinen sind los und wir verlassen die Boje in der Charlestown Bay von Canouan. Wir wollen die windlose Zeit nutzen um nach Norden zu kommen. Der Jupiter Head, der nördlichste Punkt von Canouan ist schnell erreicht und dann kommen die Wellen. Uff! Kommen wir noch vorwärts? Nicht mehr viel. Segeln könnten wir schon, aber dann würde es nach Bequia und nicht nach Mustique gehen. Motor auf 2000 U/min den Autopilot auf die Insel stellen. Petit Canouan ist dank des schwachen Wind, es bläst nur mit 14-16 Knoten gegenan, schnell erreicht. Die Hälfte hätten wir also. Die Riffe im Süden von Mustique halten die Wellen gut ab, es geht so viel leichter. Elf Uhr, wir sind fast da!
Ein Boje, es gibt nur Bojen, ist schnell gefunden und mit dem Heck machen wir erst mal fest. Das ist also die legendäre Bar, die wir schon vor 27 Jahren besucht haben. Jetzt aber scheinbar auf den neusten Stand gebracht wurde.
Gaby hat gut lachen und gute Erinnerungen an die damalige Zeit.
Alles einpacken und schnellst möglich an den sehr praktischen Dingisteg. Gut zum festmachen und vor allem in der Nacht, gut beleuchtet. Zuerst, was die Schweizer halt zuerst so machen, wir bezahlen die Schulden 😉 Was kostet es für unser kleines Boot, wollen wir vom Marinerio wissen? Bis 70 Fuss für alle gleichviel, 220 EC! Da sind drei Nächte an der Boje dabei. Wow! Das ist viel, fast Fr. 73.-! Somit bleiben, müssen wir fast drei Tage auf dieser schönen Privatinsel bleiben. Die Wege, die Gärten die ganze Umgebung ist fast wie im Disneyland.
Weisch no? Kein Ahnung ist immer wieder die Antwort. Waren zwar hier, haben aber keinerlei Erinnerung, wie es damals ausgesehen hat. Wenn wir zu Hause sind, müssen wir es unbedingt mit dem alten Fotoalbum vergleichen. Jetzt geniessen wir die schöne Umgebung und besteigen erst mal den Hügel des kleinen Angesteltendorfs Lovell Village. Die Aussicht auf die Britannia Bay ist wirklich fast nicht zu topen.
Leider hat das schöne Resti, The View, geschlossen und so sind wir bald im Basil’s an einem Tisch und das erste Bier in der Hand. Alles neu hier, aber total gediegen gemacht.
Alles etwas teuer hier, dafür kriegt man Service und die grandiose Aussicht geboten. Verrückt ausgestattet.
Schön hier. Gutes Essen, nette Bedienung und, ja die Sonne geht auch hier unter. Schöööön, gell!
Am nächsten Tag sind wir schon wieder früh am Steg und bereit für eine Inselbesichtigung.
An den schönen, schmucken Pink und Purple Häusern vorbei geht’s hoch zum Pass auf die andere Seite.
Am Flughafen vorbei bis zum Strand der Endeavour Bay fürt uns die Karte. Wir sehen uns von weitem das beste Resti von der Insel an, dem Cotton House.
Hier haben die ehemaligen Grossgrundbesitzer leben und die Sklaven antreiben müssen, damit die Baumwolle und Zuckerrohr wachsen und geerntet werden konnte. Nebenbei noch ein kleines Museum mit ein paar alten Karten, Fundstücken und Infos zur Insel.
Wir spazieren weiter und geniessen die tollen Weg und hin und wieder sehen wir eines dieser Prachtsbauten der armen Leute. Schon verrückt was man mit Geld so alles anstellen kann.
Überall mit dem obligaten “Privat Property” Schild vor den Einfahrten. Dann haben sie ein Einsehen für uns und lassen einen kleinen Blick aus Wasser und den Strand werfen. Es ist der Vitaparcour und für alle zugänglich. Schwein gehabt 😉
Alles ist gut abgeschirmt und keiner weiss wer hier wohnt oder gerade da ist. Alles anonym. Wehe mann überschreitet einen Zaum, lebenslanges Inselverbot! Zur Macaroni Beach, ja da waren wir noch jung, sind wir nicht runter, aber von weitem haben wir sie uns angesehen. Da unten haben wir uns dazumal in den Wellen vergnügt!
Das war unser erster Törn zusammen. Hat, bis jetzt, gehalten und wir geniessen immer noch diese grandiosen Orte. Hoffentlich noch lange …. Auf dem Rückweg finde, sehen wir noch Pferde. Ja, auch das kann man hier machen. Neben allem möglichen Wassersport auch noch reiten. Verrückt!
Wir geniessen noch etwas den Strand, bevor wir uns kurz auf der Ulalena ausruhen.
War etwas teuer gestern. Sollen wir nochmals ins Basil’s heute Abend? Aber ja! Denn es ist an diesem Sonntag Live Musik angesagt und es gibt einfach ein Bierverbot. Tafelwasser ist fast besser und erst noch gratis. Das Bier ist viel zu klein, zwei Schlücke für mich, und dazu fast so teuer wie in der Schweiz. So geniessen wir den Abend mit bester Musik und einem feinen Essen.
Schon der letzte Tag. Den Süden haben wir gar noch nicht angeschaut. Es ist offiziell der einzig erlaubte Ort für die Besucher. Ein wunderschöner Strand mit vielen Bänken. Dazu zu jedem ein Wasser- und Stromanschluss.
Schöne Pause. Wir haben, es gibt einen guten Beck auf der Insel, feines Gebäck gekauft und verdrücken es nun an diesem wunderschönen Ort. Dabei lesen wir etwas über einen Baum, den Manchineel. Keine Früchte essen, für kein Feuerholz brauchen und wenn es regnet, ja nicht darunter stehen. Denn er ist giftig! Heftig. Darum haben sie am Weg alle diese Bäume mit roter Farbe besprüht. So ziehen wir weiter und enden erst ganz im Süden, als wir uns verlaufen und Gaby den Kopf gar nicht mehr halten kann. Zum Schluss sehen wir dann doch noch die Lagune von oben.
Sind wir doch ein paar Stunden unterwegs gewesen und haben jetzt eine Pause oder besser einen kalten Kaffee verdient. Eine Beiz gibt es ja nur, also nochmals rein ins Basil’s, wo wir schon mit Namen begrüsst werden, und bestellen uns einen eisigen, schwarze Kaffee. Auf der Ulalena machen wir es uns gemütlich und schauen den drei, vier Schildkröten zu. Herrlich. Eigentlich schade, das wir schon weiter “müssen”. Es sind ja eh nur noch 1300 Meilen bis Florida 😉