Donnerstag, der 17. Januar, nach einer Super böigen Nacht, sollten wir nicht noch einen Tag hier bleiben, rattere ich kurz vor zehn Uhr den Anker hoch. Der Wind ist gerade zahm und so umrunden wir die Nordspitze von Union und verlassen die Chatham Bay.
Der Weg geht Heute direkt auf Mayreau zu und dann zur nächsten Insel im Norden, Canouan. Kaum haben wir den Wind und vor allem die Wellen voll auf er Nase, möchte ich ab liebsten wieder umdrehen. Es sind ja nur ein paar Meilen, auch Heute, und bald sind wir im Schutz von Mayreau. Dann sollten wir die letzten fünf Meilen segeln können. Wird aber nix. Der Wind dreht natürlich genau auf unsere Nase. Auch die Wellen nehmen grosse, für eine kurze Zeit, grosse Formen an. Hmm. Augen zu und durch. Schnell sind wir am Glossy Hill von Canouan vorbei und steuern die grosse Bucht der Charlestown Bay an. Viel Platz auch hier, nur kommt ein netter Marinerio und wir können den Preis für zwei Nächte “runtermärten”. So haben wir direkt vor dem Hotel Tamarind einen schönen Platz an der Boje. Dazu ist der Steg fast neben uns. Ideal, wollen wir doch die Insel auf den gut ausgebauten Wegen auskundschaften. Erst mal ankommen und was essen.
Es zieht uns aber schon sehr bald an Land. Alles in der Banane und rudernd, für die kurzen Wege haben wir herausgefunden, ist es viel entspannter zu rudern und den Motor müssen wir auch nicht montieren, erreichen wir den Steg. Niedrigwasser! Auf den schönen, praktischen Steg kann ich Gaby nicht werfen. Viel zu hoch. So paddeln wir zum Strand und mit der letzten Welle vollgas in den Sand. Hochziehen, ausladen. Geht viel einfacher und ist erst noch stabiler. Am Schluss die Banane noch am Steg festmachen und quer durch die Hotelanlage geht’s der Stadt entgegen. Eine Bank, genau, Geld brauchen wir auch noch und direkt zum Beck. Feines Brot und einen Brotkuchen lassen wir uns andrehen. Der Besitzer staunt über uns. Good man, good man, sagt er nur. Am Ende der Stadt sehen wir eine feine, kleine Beiz. Hunger? Ja, ja und vor allem Durst. Was für ein Platz!
Pasta Tag! Gaby mit Huhn, was sonst und ich mit Meeresgetier. Lecker. Dazu ist das WiFi gut und wir können wieder mal den ausführlichen Wetterbericht herunterladen und die geschriebenen Blogs ins Netzt stellen. Es ist schon arg dunkel und die Stirnlampe haben wir auch vergessen. Dazu ist das Ankerlicht noch schwarz. Wir kommen ja schon. Schnell alles einladen, rüberrundern und Gaby auf die Badeplattform wuchten. Fast wie von selbst geht es langsam. Die Banane macht es wirklich einfach. Am Steg oder der Ulalena festzurren und dann kippt fast nichts mehr. Gaby auf die Knie und rauf auf den Steg oder das Schiff. Fertig. Sogar bringen wir es fertig, ganz und gar trocken anzukommen 😉
Am nächsten Tag wollen wir bezeiten los. Das feine Brot hält uns aber etwas davon ab. “Gumfibrot” ist schon lecker mit frischem Brot. An den Steg und fertig zum Abmarsch.
Am Strand geht es dann zackig die Strasse hoch. Die Aussicht auf die Bucht lässt grüssen!
Die Strassen sind wirklich gut zum rollen für den Stuhl. Nur manchmal etwas zu steil für den Esel 😉
Wir folgen der Karte und somit dem “Great Walk” um den mittleren Teil der Insel. Leider kommen wir unvermittelt an eine Barriere und die freundlichen Wärter teilen uns mit, ab hier ist es Privat Property, also keinen Durchgang für uns. Echt? Schade. Enttäuscht über die blöden Reichen, drehen wir um und versuchen es auf der anderen Seite. Zuerst aber noch ein Bild der Ulalena an der Boje vor dem Dorf.
Rauf und runter, bis wir auf der anderen Seite sind. Was für eine Aussicht und was für ein Weg. Aber halt alles geschlossen für die Normalsterblichen.
So geniessen wir von hier die Aussicht auf unser nächstes Ziel, Mustique, ganz im Norden. Über den Happy Hill rollen wir quer durch das Dorf zu unserem Resti.
Ja viel haben sie hier nicht. Der Flughafen, ein paar Reiche die Arbeit im Tourismus bieten und ein paar Fischer. Was kann man sonst auf so einer kleinen Insel arbeiten? Auf der anderen Seite, braucht man auch nichts hier. Alles wächst und eine Heizung braucht es auch nicht. Etwas verstörend sind die zwei grossen Telekomanbieter, die Werbung und je einen grossen, neuen Shop an der Hauptstrasse haben. So ziehen sie den Einheimischen noch das wenige Geld aus der Tasche. Wir Touristen, haben gut lachen und in fast jeder Beiz gibts gratis WiFi. Komische Welt. Im Mangrove machen wir noch das Büro und beraten den neusten Wetterbericht. Kommen wir morgen in den Norden? Gegenwind mit Welle? Sollte so knapp gehen. Heute sind wir etwas früher dran und Gaby ist bereit in der Banane.
So stosse ich sie ins Wasser. Achtung Welle!
Geschafft! Und trocken geht’s zur Ulalena.
Noch was kleines zum Znacht oder doch erst einen kleinen Schwumm? Der Schweiss läuft und so hüpf ich kurz ins kühle Nass. Dann feines Brot mit Phily. Jammi!