Nur etwas Gegenwind bis zu den Isla Vedra, dann können wir der Küste nach segeln und uns rauf in Richtung Eivissa stossen lassen. So der Plan. Der Wetterbericht stimmt dem Vorhaben zu und so verlassen wir Sant Antonio de Portmany bereits um acht. Wo war nochmal der Ausgang?

Marina Ausgang von Sant Antonio

Etwas Motor, etwas Genua, so sind wir eine Stunde später schon am Wendepunkt, um den Kurs nach Süden zu legen.

Leuchtturm am Punta des Cavall

Was heisst hier etwas Gegenwind? Zum Teil mit bis zu 19 Knoten kommen die Böen auf uns zu. War das eine blöde Idee? Wird schon besser. Und tatsächlich, als wir unten an den wunderschönen, in den Himmel ragenden, Isla de es Vedra ankommen, ist der Wind weg!

Isla de es Vedra

Ja was den jetzt? Wind oder kein Wind. Das gibt es doch gar nicht. Hier unten am südlichen Eck ist windstill. Auch gut, aber auf eine Rauschefahrt haben wir uns schon gefreut. Kommt noch. Wir biegen um das nächste Kap und da ist unser Wind endlich. Mit genialem halben Wind gurken wir nun den Untiefen zwischen Ibiza und Espalmador entgegen. Die Stadt und natürlich der Flughafen sehen und hören wir schon von weitem. Es startet und landet alle paar Minuten ein Vogel.
Zwei Durchfahren gibt es. Den Freu Grande und eben den Freu Mediano. Gross ist immer gut und so umcruisen wir den schönen Leuchtturm von der kleinen Insel es Penjats. War geniales segeln und die sichere Stelle, 6.40 Meter ist aber auch nicht viel, haben wir auch gefunden. War gar nicht so schwer, nur den Fähren nach und da ist sie 😉

Leuchtturm der Insel es Penjats

Diese Schnellfähren kommen fast im Minutentakt. Von Evissa Hafen nach Savina auf Formentera ist ihr Zeil. Derweil bergen wir das Gross und gurken nur noch mit der Genua zum grossen, verrückten Hafen von Eivissa.

Anfahrt nach Eivissa

Kurz vor drei biegen wir in den Schutz der grossen Molen ab. Kurz das AIS checken, kommt auch gerade kein Grosser auf uns zu? Nein, alles klar.

Grosse Aussenmole von Evissa

Und jetzt? Welche der vier Marinas sollen wir den anfunken? Botafoch, Ibiza, Club Nautico oder vor dem Trubel, die Magna. Club Nautico tönt immer gut, wir versuchen es. Auf VHF Kanal 9 kommt aber nichts. Wir wollen schon umdrehen, winkt uns der Marinerio heran. Also doch zugehört. Mit zügigem Seitenwind parken wir am Steg. Angekommen, fast. Denn er gibt uns zu verstehen, das es nur für eine Nacht passt, dann ist alles voll. Hmm. Wollen wir aber nicht und dampfen in die Festmacher und verlassen den Aussensteg wieder. Schade. Nächste Marina. Ibiza. Auch auf Kanal 9! Eigentlich alle benutzen den selben. Voll doof. Aber bei richtigem Namen wird auch zügig geantwortet. Ja willkommen, haben wir, G5 ist euer Platz. Der Marinerio wartet. Cool. Zweite Einfahrt. Gefunden aber der G Steg ist nirgends zu finden. Wieder anfragen. Wieder suchen, bis der Marinerio uns den Weg erklärt. Die Buchstaben gehen im Kreis herum und das G ist ganz, ganz hinten. Danke, wir kommen. Einen kurzen Blick in die Navi-Karten hätte uns die blöde Sucherei erspart. Retour mit viel Wind parken wir nun die Ulalena am G5. Super Platz und fein geschützt. Wir sind glücklich. Wir sind zu müde. Kurzer Spaziergang zum Office und ab zum Kaffee in nahen Calma Spunten. Super Aussicht auf die Stadt und auch der Cappuccino ist megafein. Schöner Platz hier, aber einfach fünf Nummern zu gross für uns. Der Preis geht aber noch bis ende Monat, dann verdoppelt er sich auf über € 60.-. Zurück auf dem Boot, schmeissen wir ein paar Tortellini in den Topf und sind dann sehr schnell unter der Bettdecke.

Dalt Vila, die Oberstadt von Evissa ist Heute das Ziel. Kurzer Weg in die Stadt und nach ein paar Minuten Stehen wir vor dem Stadttor.

Rot: Stadttor Nord zur Dalt Vila

Hoch zum ersten Bollwerk auf der Ostseite. Die Aussicht ist gewaltig. Die Ganze Stadt liegt einem zu Füssen!

Aussicht nach sa Penya vom Baluarte de Santa Lucía

Und der ganze Hafen auf der anderen Seite.

Aussicht auf la Marina vom Baluarte de Santa Lucía

Weit, weit draussen, sehen wir noch die “Alten” am segeln. Das wäre mal was!

Gaffelsegler

Den alten, engen Gassen entlang gehts bergauf. Ganz schön steil. Der Lohn ist die wunderschöne Kathedrale von der Santa Maria. Wir halten ein paar Minuten inne und lassen die prächtige Kuppel, Gewölbe und Bilder auf uns wirken.

Kathedrale St. Maria

Die Aussicht kann man hier auf allen Seiten voll bewundern. Nur die vielen Touris plagen einem etwas. So verzeihen wir uns ins schöne, kleine Museum, das gerade nebenan steht. Die Geschichte der Stadt ist schon erstaunlich. Erobert und trotzdem nichts verändert sticht uns geradewegs ins Auge. Nur die Moschee wurde mit der Kathedrale “abgelöst”.

Museum Madina Yabisa

So genug Kultur. Kurze pause und heute gehts mal richtig “dick” in den Ausgang. Das Calma ist gerade um die Ecke, denn in die Stadt mögen wir nicht schon wieder. Bereit wären wir.

Bereit für den dicken Ausgang

Hmm. Samstag, daran haben wir nicht gedacht. Alles reserviert und auch erst ab acht offen. Sie haben aber erbarmen mit uns und präsentieren trotzdem einen feinen Tisch. Wir verraten nur so viel, extrem fein, extrem viel und extrem teuer. Wahnsinn, aber einfach göttlich. Stimmung, Bedienung, wie das Essen. Was feiern wir den? Nichts 😉

Über Nacht ist mit Gewittern überzogen. Also abwarten und Tee trinken. Wir sind spät dran, spazieren dann aber bei gewaltigen Wolken zur Stadt.

Gewitterwolken über der Stadt

Vorbei an der coolen Garage, Gestell für die keinen Boote. Gaby ist fasziniert von diesem grossen Gabelstapler. Was für eine Super Idee um Platz zu sparen!

Bootsgarage, Gestell

Auf der grossen Mole machen wir halt und geniessen bei der schönen Aussicht die Sonne. Schön hier.

Aussenmole von Ibiza

Durch die Stadt, also besser durchs Viertel von la Marina, schlendern wir zurück und suchen uns ein kleines, feines Café.

Die Gassen von la Marina

Nach einer Pause, Siesta auf der Ulalena, zeiht es uns wieder in Stadt. Heute haben wir ein paar gute Beizen gesehen. Die wollen wir besuchen. Aber Gaby findet sie nicht mehr. Links, rechts? Keinen Ahnung, also zurück, aber halt, da ist noch eine. El Zaguan, eine Tapasbar. Da gehen wir rein. Platz hat es, der Kellner erklärt uns das mit den Holzstäbchen, bitte alle sammeln, und bringt uns schon die Getränke. Ein Kellner nach dem andern bringen diese einzelnen Leckerbissen vorbei. Kurze Erklärung, ja, nein, und weiter gehts. Die Dinger sind sooooo gut, das wir ganze 14 Stück vertilgen. Es kommt alles vorbei, vom Meer und Land. Der gebackene Camembert hat es Gaby angetan. Sie will mehr davon. Kommt! Die Beiz wird richtig, richtig voll. Wir haben genug, aber kommen wir den überhaupt irgendwie an den Ausgang? Ich kann nicht recht aufstehen, werden von allen rundherum die Tische und Stühle zurecht geschoben, dass wir rauskommen. Wahnsinn, wie Super hilfsbereit die Leute doch sind. Hat mega Spassgemacht. Auch der Mond hat mitgemacht und auf dem Nachhauseweg können wir ihn in voller Grösse bestaunen.

Mond über Eivissa

Das Wetter macht uns schon etwas zu schaffen. Sehr, sehr variablen. Nie das, was wir brauchen. Es kommt schon wieder eine Front auf uns zu und der Wind wird in den Süden auch nicht besser. Abwarten. Und einen Spaziergang auf die andere Seite der Stadt machen. Botafoch, mit der Marina, der Insel und dem Leuchtturm wollen wir besuchen. Dazu ist noch ein Grosser gekommen. Haben wir den nicht schon in der Adria gesehen?

Royal Clipper Star

Gewalts Ding! Das Wetter macht nicht so rech mit, aber die Aussicht ist trotzdem wunderschön.

Leuchtturm von Botafoch

Am nächsten Morgen kommt dann das grosse Gewitter. Das Timing ist nicht gerade gut und so rennen wir fast zum nächsten Dach, als wir nach dem ersten Guss etwas zu lange warten. Gerade noch Rechtzeitig finden wir im Touristinfo eine kurze Bleibe. Draussen geht gerade die Welt unter.

Mega Gewitter

Immer mehr Wasser kommt von oben und scheinbar ist auch unser Häusschen nicht ganz dicht. Die Frau hinter dem Tresen sagt nur, jetzt wäre die Zeit für eine neuen Bleibe zu suchen, denn in zehn Minuten kommt das nächste grosse Wasser. Nichts wie los zu unserem Café. Offen hat sie zwar noch nicht, aber wir dürfen schon mal rein in die warme Stube. Richtig gediegen und dazu einen heissen Cappuccino. Draussen, da geht es schon wieder los. Die armen Touris, die immer wieder abgewiesen werden. Erst um eins ist offen! So sitzen wir in der netten Beiz und warten auf Besserung. Endlich, endlich lässt es nach und wir versuchen einen Gang schneller zum G5 zu kommen. Etwas feucht, erreichen wir die Ulalena und machen die Büroarbeit und bloggen ein paar Zeilen. Am letzten Abend müssen wir noch einmal ins el Zaguan um uns die feinen kleinen Dinger nochmals auf der Zunge vergehen zu lassen. Irgendwie mega cool, diese Tapas-Einrichtung.

Morgen, zweiter Mai, gehts weiter. War wirklich eine schöne Stadt. Genial lässige Wege und eine beeindruckende Stadt, also nicht nur Vollgas. Hat uns überrascht und gefreut.

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