Sie kommen! Sind bereits gelandet und es dauert ewig, bis ich meine Tochter in den Arm nehmen kann. Ist das schön, euch alle hier zu haben. Das war ja echt eine Herausforderung, das Boot ganz in die Abacos zu segeln, überhaupt hereingelassen werden und mit dem berühmten Tüpfelchen auf dem I, die ganze Mannschaft hierhin zubekommen! Ausserordentlich! Jetzt sind sie da und ich möchte alle Drei eigentlich nicht mehr loslassen. Doch ich will ihnen ja dieses “Paradis” etwas genauer zeigen. Das Gepäck ist auch eingetroffen und so organisiere ich schon mal ein Taxi. Klappt nicht so ganz, doch wir können bei einem anderen Taxi, der in dieselbe Richtung fährt, mitreiten. Super. Auch der Preis ist gut. Passt! Einladen ins kleine Dinghy. Haben denn auch alle Platz? Geht so. Die Wellen sind heute zum Glück kaum vorhanden und so wird unsere “Gigelfuhre” relativ trocken zur Ulalena gerudert.
Heute Sonntag sind natürlich alle Geschäfte geschlossen, doch das Color’s hat Hochbetrieb und da wollen wir nachher auch hin. Das Gepäck zuerst verstauen und kurz umziehen. Bei gut über 25° paddeln wir zurück zum Strand. Eric hat nun das Kommando und gibt alles, um einigermassen gerade zur Beiz zu gelangen. Kein Kentern und kein Verfahren. Wir kommen alle heil an und werfen uns in Getümmel. Es ist viel los, doch bekommen wir einen guten Platz der Front. Mit dem Anstossen kann der Abend jetzt beginnen.
Das Essen schmeckt wunderbar und den Abend geniessen wir alle in vollen Zügen, trotz des Jetlag und der langen Reise. Die Stimmung ist grossartig, doch das neue Bett ruft schnell. Eric rudert uns allesamt zurück zum Boot und so verkriechen wir uns schon bald in die Federn.
Die Eier und der Kafi schmecken am nächsten Morgen besonders gut. Die Gäste haben lang geschlafen und so sitzen wir im Cockpit und haben uns viel zu erzählen. Dazu sollten wir noch eine Liste für den anschliessenden Einkauf erstellen. Alles zusammen? Drei Taschen haben wir und wieder wird gerudert. Direkt an den Strand und in den Sand, setzen wir unser Gefährt. Alle Taschen müssen mit. Weit ist es nicht, doch der staubigen Strasse entlang ist nicht ganz ohne. Tatsächlich hat der Maxwell’s am heutigen Feiertag, Ostermontag, offen. Wie im Schlaraffenland, doch ich habe alle auf die nicht günstigen Preise hingewiesen. Es gibt hier zwar fast alles zum Kaufen, doch die Preise sind fast so wie in der Schweiz oder sogar noch teurer. Wie können sich die Einheimische das alles nur leisten? Die müssen ja Saläre haben wie die Fürsten. Alles gefunden und bereit, um nach der Kontrolle einzupacken.
Alles bestens, bis fast vor dem Einstieg. Kurz für einen kurzen Schauer unterstehen und dann passiert’s. Natürlich genau der Sack, der das schöne, grosse, feine Joghurt verpackt bekommen hat, ist durch gerissen! Der Boden hat seinen Geist aufgegeben. Also nicht nur das ganze Boot hat gelitten, auch die Einkaufstaschen sind am Ende ihres Lebens angekommen. Alles auf der Ulalena verstauen und nach einer kurzen Pause, wollen wir los. Es ist gerade trocken. So rudern wir auf die andere Seite der grossen Bucht von Marsh Harbor. Es hat dort ja das kleine Riff und das möchten wir uns anschauen. Mal sehen, ob es wirklich das Mermaid-Riff ist und was es denn zu sehen gibt. Das Wetter bessert sich immer mehr und so wagen wir unseren ersten Ausflug zu den nahen Steinen. Wow! Kaum zu glauben. Es hat hunderte von verschiedenen Fischen und sogar, Schildkröten sehen wir. Genial. Es sind nur ein paar Steine und doch hat es diese fast unglaubliche Anzahl von Fischen. Ja, das hat sich wirklich geloht, trotz des zwischenzeitlichen kurzen Schauers. Wir verkriechen uns unter das nahe Haus und warten bis das Nass unten ist. Zurück auf dem Boot gibt es superfeine überbackene Nachos. Lecker und dazu ein feiner Salat mit allen Schikanen. Auch der Plan für das Segeln zum nächsten Hafen schauen wir uns an. Die Girls haben das Sagen! Planen und steuern ist nun für die nächsten paar Tage ihr Ding. Wir einigen uns auf Hope Town. Nicht weit, aber gerade richtig, um in Schwung zu kommen. Doch die Einfahrt ist etwas eng und vor allem nicht genug tief. Die Tide muss ihren Dienst tun, damit wir nicht auflaufen.
Geschlafen haben alle recht gut. Der Wind hat schon auf Nord gedreht und so sind wir bereits beizeiten auf und ziehen den Anker bereits um acht Uhr hoch. Er hat sich perfekt eingegraben und so ist die Reinigung etwas mühsam. Schon legen sich die Girls ins Zeug.
Alles passt und sie finden den Weg, die Einfahrt ohne grossen Probleme. Auch haben wir immer genügend Wasser unter dem Kiel. Doch eine Boje zu suchen, gestaltet sich als etwas schwierig. Welche darf man nehmen? Wie war das noch mit der Zusatzboje? Ein Nachbar, der mit uns rübergestellt ist, klärt uns auf, denn auch er muss die bereits gekaperte Leine wieder loswerfen. So kommen wir unverhofft zur ersten Mooringleine im ganzen Feld. Genialer Platz! Super ruhig trotz des Windes und fast auf Augenhöhe des umwerfend schönen Leuchtturms. Die beiden Frauen bringen uns perfekt an die Leinen und ich kann diese dann ganz locker festmachen. Ausgezeichnet gemacht, ihr beiden. Der Platz, die Farben des Turms und dass man ihn sogar besteigen kann, genial. Es ist erst kurz nach Mittag, als wir zum ersten Mal die Landung am nahen Dinghysteg versuchen. Eric hat es immer mehr im Griff und steuert uns sicher an Land. Durch die bildhübsche Stadt spazieren wir gegen Norden und finden uns nach einem Abstecher am menschenleeren Strand wieder.
Zurück im Dorf, sehen wir uns all die “Schönheiten” an. Uns gefällt es auf Anhieb. Hier bleiben wir noch ein paar Tagen, entschliessen wir spontan.
Wir sind in Hope Town auf dem Elbow Cay gelandet. Wir sind langsam hungrig und setzen uns für einen Drink ins Cap’n Jack’s. Bleiben sitzen und kommen nicht mehr los. Zum Znacht bringen sie einen Mahi Mahi, welcher einfach köstlich schmeckt. Einfach aber genial! Wir sind einfach sprachlos, wie schön wir es getroffen haben und können die Aussicht fast nicht so recht glauben.
Zurück auf der Ulalena bewundern wir ein erstes Mal das Licht des Turms. Das hatten wir ja noch nie!
Auch die vielen Lichter der Stadt und der vielen anderen Booten im Hafen, Bucht ist unbeschreiblich.
Der Wind hat sich die ganze Nacht abgerackert. Wir? Wir haben davon fast nichts bemerkt. Ausser der Fokker musste sich gewaltig abmühen und seine Runden zur Stromerzeugung nutzen. Dann zaubert uns Eric ein Zmorge auf den Tisch, wie ich es schon lang nicht mehr erlebt habe. Er gibt Vollgas! Danke dir. Dann ab ans Land und zum Veloverleih. Währ doch was, haben wir uns gestern gedacht und mieten für einen ganzen Tag vier Esel. Gut im Schuss und mit einem Gang gar nicht sooo leicht zu fahren, denn die Bremsen sind im Rücktritt montiert. Berge hat es zum Glück keine und so geniessen wir die Fahrt in den Süden. Der Norder hilf uns gewaltig, mal sehen, wie wir da wieder zurückkommen. Ruck zuck, sind wir am Ende der fleissig überbauten kleinen Insel und finden uns an der Tahiti Beach wieder. Der Wasserstand ist so hoch, dass wir den Send, der weit, weit nach draussen verläuft gar nicht sehen. Nur ganz langsam wird er sichtbar. Herrlich hier, trotz des zügigen Windes. Auf dem Rückweg genehmigen wir uns im Abacos Inn einen Apéro. Feine kleine schmackhafte Sachen aus Lobster, Conch und Härdöpfel genehmigen wir uns. Super lecker. Wir kämpfen uns gegen den Wind zurück in die Stadt und finden uns rasch in Cap’n Jack’s Resti wieder. Mit dabei ist unser Boots-Spiel Dog. Das kleine extrem spannende Spiel macht einfach grossen Spass und zu viert sogar mega süchtig. Wir vergessen fast das Znacht und bestellen erst spät. Essen aber wieder wirklich gut und dazu gar nicht mal so teuer das Ganze.
Die Velos haben wir noch bis zum Mittag, so rudert uns Eric am nächsten Morgen zügig zum Steg und wir schnappen uns die Drahtesel ein weiteres Mal. Der Norden muss eifach entdeckt werden. Viele, viele, fast unzählige Ferienhäuser sind hier zu bestaunen. Dazu noch ein paar wirklich gewagte Exemplare, die eigentlich nicht auf diese schnusige Insel passen. Was soll’s, wer zahlt, befielt. Bei einem öffentlichen Strandzugang, es ist nun mal alles Privat, verlaufen wir uns im superfeinen Sand. Einfach gigantisch schön hier.
Am Nachmittag laufen wir noch ein paarmal durch das Dorf. Auch diverse Shops müssen unbedingt besucht werden. Es hat wirklich tolle Sachen und im Leuchtturm Shop gibts noch eine Plakette für Gaby’s Grab. Hier ist so ein richtiger Ort, der sie über alles geliebt hätte. Dabei war sie auf jeden Fall! Zum Znacht gibt es feine Linsen mit Gemüse, verpackt in Tortillas. Mega fein, was uns das Eric gebastelt hat. Danach ist es Zeit, um Dog zu spielen. Wer gewinnt heute? Boys or girls? Unentschieden 😉 DOG-Geschichte
Und wir bleiben noch einen Tag! Der Wind hat sich etwas zurückgezogen, bläst aber immer noch um unsere Nasen und am Strand ist er etwas heftiger. Ein schöner Spaziergang, etwas Baden und einfach Sein! Herrlich!
Am Nachmittag wollen wir los. Den Turm haben noch immer nicht gesehen, geschweige denn, bestiegen. Jetzt ist die richtige Zeit und wir machen uns hübsch. Die besten Sachen holen wir aus dem Schrank und rudern zum Steg gleich unterhalb des Turms. Kurzer Ausflug im Souvenir-Shop und ab gehts zum Eingang. Kasse? Eintritt? Nix, aber wir spenden für die Erhaltung dieses wunderschönen Bauwerks. Die hundert Treppen sind bald erklommen und dann sehen wir die ganze Pracht des Dorfes, Insel und des Meers. Elbow Reef
Wir alle sind nur am Staunen, als Eric seine Musik anmacht. Rassig hole ich die dicke Kamera hervor und schon geht er in die Knie. Holt den prachtvollen Ring hervor und ….. fragt!
Sie hat “ja” gesagt! Alle sind aus dem Häuschen und gratulieren diesem hinreissenden Paar. Euch alles nur erdenklich Gute für die Zukunft! Von unten staunen wir weiter und begreifen langsam, wie hübsch dieser Turm ist.
Der Ort und die Aussicht, das kann man eigentlich fast nicht beschreiben. Alles passt. Bin mega happy!
Nebenan hat es ein schönes, fast nobles Restaurant, das Eric gebucht hat. Ein feiner Apéro, exzellenter Znacht und eine Überraschung zum Dessert.
Jetzt aber weiter. Es ist schon wieder Samstag und wir haben von dieser Insel, den Abacos, eigentlich noch nicht viel gesehen. Die Tide kommt und so lasse ich unsere kleine Boje los. Die Mädels steuern uns den engen Kanal hinaus und zur nächsten Insel. Im Norden von MoW, Man-o-War, gibt es eine wunderschöne Bucht zum Ankern. Kaum sind wir über die Untiefen raus, setzen wir die Segel und rauschen mit Halbwind nach Norden. Rund um Sandy Cay und rein in die Bucht. Herrlich! Setzen den Anker oder versuchen es zumindest. Denn er hält nicht, rutscht weg und wir treiben in Richtung Riff. Nochmals hoch und dann finden wir Halt. Ein Nachbar unterrichtet uns, dass es weiter am Strand mehr Sand hat und es wesentlich besser hält. Doch für eine Nacht sind wir mehr als zufrieden. Was kleines Essen. Die schöne Umgebung mustern. Das Dinghy ins Wasser lassen und das Dorf erkunden gehen. Es ist wahrlich ein schöner Weg, der uns zum kleinen Dorf führt. Die Blumen, Häuser und der Strand auf beiden Seiten. So finden wir uns bald im Dorfladen wieder und kaufen zusätzlich frische Sachen fürs Znacht. Über den Oststrand spazieren wir zurück zum Boot. Baden, Schnorcheln, Sonnenbaden bis es dunkel wird. Unser Koch bastelt erneut ein Hammer-Essen für den Abend. Wir schlemmen wie die Fürsten 😉
Die Nacht war etwas wellig. Mehr oder weniger haben die Wellen uns gefunden. Nicht schlimm und so geniessen wir die morgendliche Ruhe. Essen gediegen unsere neuen, feinen, leckeren Pancakes. Anker hoch! Es ist bereits zehn Uhr, als wir die Bucht verlassen. Der Wind ist wirklich gut und passt für unseren weitern Weg nach Norden der Abacos. Entlang des Fowl Cays National Parks steuern uns ein erstes Mal Eric mit halbem Wind gegen Great Guana Cay, der Partyinsel entgegen. Kaum Segel Gesetz, sind wir da. Bergen sie und umrunden mit dem Motor den Delia’s Cay. Finden einen schönen, ruhigen Platz vor dem Grabber’s und werfen den Anker. Schön einfahren und aussteigen. So wollen wir uns die Nipper’s Bar und die Grabber’s Bar etwas genauer anschauen. Was für eine andere Welt. Bis jetzt hatten wir das Gefühl, allein auf den Abacos zu sein, was sich nun schlagartig ändert. High-Life ist angesagt und das mitten am Nachmittag. Ein paar Drinks und die wunderbare Aussicht aufs Meer geniessen. Doch es ist etwas schräg, mit all den Leuten. Ein Besuch im Shop muss natürlich sein. Kaufen aber keine kubanische Zigarre, sondern ein praktisches UV-T-Shirt für Joel. Ziehen weiter durch den kleinen lebhaften Ort und kehren im Grabber’s ein. Hier passt es etwas besser. Schön am weiten, sandigen Strand gelegen mit guter Musik, die aber etwas zu laut ist. Eine Bestellung direkt unter den Boxen aufzugeben ist etwas mühsam. Nicht schlecht ist der “Zwipf”, doch die Rechnung ist wahrlich gesalzen. Echt? Es wird bald dunkel und so schlendern wir zurück zur Banane. Beim Reintragen, passt doch zur Insel, fräse ich mir einen rostigen Nagel in meine Fusssohle. Neiiiii! Etwas desinfizieren und zurück zum Boot. Eine gewaltige Stimmung erleben wir hier vor Anker. Fast alle Farben des Regenbogens werden in der Himmel gezeichnet.
Ab aufs Meer, ist das Motto des nächsten Tages. Wir sind ein paar Meilen südlich des berühmt, berüchtigten Whale Cay. Nur ein paar Meter aus dem riffgeschützten Bereich und schon tanzen die Wellen um uns herum. Wir heute mit dem Anspruch, nur Segeln ist schöner, versuchen bis zum Noname Cay alles zu geben. Das heisst, so ist es vorgesehen und funktioniert recht gut. Das Misstrauen gegenüber dem raumen Kurses bleibt Dauerthema und alle Beweise laufen zunächst ins Leere. Doch es wird besser und das Vertrauen des Steuermanns wird immer besser. So schmeissen wir das Eisen nach einem grandiosen gesegelten Tag direkt vor Noname Cay und der Beiz Big O’s in den feinen Sand. Diese Insel hat nur eines, Schweine am Strand! Wenn man sie füttert, schwimmen sie sogar im Meer. In den Exumas hatten wir ja den Spass, dieses schräge Vergnügen zu beobachten. Hier ist es fast identisch, aber viel, viel ruhiger und angenehmer diese borstigen Tiere zu streicheln.
Es gibt Gerüchte, dass sie einem angreifen. Warum auch 😉 Sind doch liebe Tiere, die Hunger haben.
Die grosszügige, leere Beiz ist auf den ersten Blick etwas gar daneben, doch es hat einen kleinen feinen Laden, der sogar lokale Saucen verkauft. Selbstgemacht! Wir, also Jenny, Jasmin und Eric, kaufen fast den ganzen Laden leer. Was kleines Essen, was wirklich gut ist und dann müssen wir uns in diesem Raum verewigen. Seit Dorian, das ganze Ding war wirklich flach, wurde es Totalerneuert und so finden wir ganz weit oben einen weissen Flecken, um unsere Anwesenheit zu markieren.
Der Ort hat etwas magisches. Die Leute fehlen und so erkunden wir die traumhaften Strände. Fast endlos und menschenleer präsentieren sie uns. Einfach grossartig. Zum Sonnenuntergang versammeln wir uns am Strand vor der Beiz und schauen andächtig dem farbig, glühenden Ball zu, wie er sich für heute verabschiedet.
Die Rochen und Mantas versammeln sich auch am seichten Strand. Merkt aber niemand, bis gewisse Laute fast draufstehen. Erschrecken und nachher viel zu erzählen haben. Soooo gross war er 😉 Doch dies tut keinen Abbruch, wir geniessen die Stimmung weiter.
Auf der Ulalena gibt es noch einen Schlummi, Gin Tonic ist angesagt. Was haben wir für eine überwältigend, intensive Zeit!
Dienstag, hey Leute, es ist Dienstag und die “letzte” Insel wartet auf uns. Gleich um die Ecke ist mein Favorit, die Green Turtle Cays mit ihrer kleinen, feinen Stadt New Plymouth. Raus aus der Untiefe und rein in die Untiefe. Nur ein paar Meilen zu segeln. Vor der Stadt suchen uns die Girls einen nahen Platz zum Dorf und der Anker fällt. Hält aber überhaupt nicht. Nochmals rum und werfen. Diesmal perfekt. Ja, die beiden machen das wirklich einwandfrei. Muss mich einfach zurücknehmen, dennoch will ich sie andauern korrigieren, gerade beim Ankern. Hey, bin wirklich stolz auf euch. Es ist nicht ganz einfach, hier zu navigieren mit diesem stetigen Wind, den Untiefen und dazu der Tide, die es immer zu beachten gilt.
Rudern an Land zum grossen Dock und holen noch etwas Frischwasser vom Tank auf dem Steg. Eigentlich für die Bevölkerung, doch wir dürfen uns bedienen. Danke! Jetzt oder nie! Wir mieten uns ein Auto. Nicht direkt, einen Golfkart. Eric will sofort ans Steuer und gibt es nicht mehr ab. Er strahlt wie ein Maienkäfer 😉
So ziehen wir los in Richtung White Sound und dort zur Tauchbasis der Insel. Macht Spass, mal nicht laufen zu müssen und den Wind um die Ohren zu fegen zu lassen. Den Weg kenne ich ja und so stehen wir bald am Tresen der Schule. Morgen? Schon voll, keine Lust, kommt es rüber. Nur der Tauchlehrer möchte noch Details wissen, werden aber leider abgewiesen. Kein Tauchgang in den Bahamas. Jenny und ich sind etwas enttäuscht. Was soll’s. So ziehen wir weiter zur anderen Seite der Insel. Ganz hinten sollte die Tranquil Turtle Beach Bar noch offen haben. Es ist schon spät und der Hunger meldet sich auch seit Längerem. Gurken die steile Strasse hinunter, fahren falsch um den Kreisel und parken unser “Schnelles” Ding.
Die Aussicht, der Ort, der Stand, das Essen. Mehr geht momentan nicht. So geniessen wir diese fantastische Zeit! Schade eigentlich, dass Joel nicht hier ist und Gaby nur von oben zuschauen kann. “Viel zu schön um wahr zu sein” schreibe ich am nächsten Tag ins Logbuch. Jetzt ist aber schon wirklich spät und wir müssen den Weg zurück finden. Falsch! Abbiegung verpasst. Doch wir finden den Parkplatz für die Nacht und auch unsere Banane liegt immer noch im feinen Sand. Der Wind ist komplett gestorben und so hat unser “Motor” leichtes Spiel, uns zur Ulalena zu rudern.
Vor lauter Ruhe erwache ich am nächsten Tag schon um sieben Uhr. Geniesse die Szenerie und freue mich sehr aufs Zmorge. Es gibt Leute, die machen aus nichts gewaltige Sachen. Danke Eric, für das feine Essen! Wir sind aber bald zurück auf der Insel und suchen uns einen Platz zum Schnorcheln. Die Gillam Bay soll am besten dafür geeignet zu sein. Unser Fahrer bringt uns auf dem holperigen Weg exakt dorthin. Parken und Schatten suche.
Einmal mehr sind wir geblendet von der Schönheit dieses Flecken. Das Wasser ist fast zu seicht, um baden zu gehen und auch die Fische haben andere Pläne. Trotzdem kosten wir diese Schönheit uneingeschränkt aus. Doch der Glacestand, den wir bei der Anfahrt entdeckt haben, lässt uns keine Ruhe. Wir machen eine kleine Ausfahrt und lassen es uns die hausgemachten Glaces im Schatten schmecken. Ist das lecker! Ausflug in den Norden. Das wollen wir uns doch ansehen, die Ocean Beach. Finden den Weg auf Anhieb und schauen uns die Wellen und Klippen etwas genauer an. Ziehen bald weiter und machen uns gemütlich an der Coca Bay. Gediegen hier, wollen aber noch bis ans Nordend der Insel. Kann man da überhaupt hin? Der Weg, die Schotterpiste wird immer “gewalttätiger”, doch es klappt. Guter Fahrer 😉 Bis fast an den Strand kommen wir. Die letzen paar Meter noch zu Fuss und da sind wir also. Ein weiterer gewaltiger Ort. Ja, das kann man so sagen, wir sind mehr als verwöhnt und müssen uns immer wieder kneifen und einreden, hier ist wirklich das Paradies! Doch die Stimmung ist etwas verrutscht. Jenny ist extrem müde und Jasmin geht es mit dem Sirup doch etwas besser. Zu viel Sonne? Wind? Eindrücke? Vermutlich von allem etwas. Noch etwas DOG auf dem Boot und bald schlummern wir ein.
Zurück zum Anfang. Einen längeren Törn haben wir heute vor uns. Zurück nach Marsh Harbor. Der Wind hat bereits gedreht und so können wir segeln. Bis nach dem Whale Cay geht es zügig voran. Dann wird er immer schwächer. Eigentlich nur noch einen Hauch spüren wir. Auch den Para hochzuziehen, bring nur wenig Schwung in das Ganz. Die letzten paar Meilen müssen wir doch noch Motoren. Die Einfahrt finden wir ohne Probleme und neben einem Schweizer rammen wir den Pickel in den Sand. Fertig! Angekommen. Happy Camper. Rundum glücklich über diesen Hammer Törn mit den drei. Unser Nachbar lädt uns prompt auf ein Bier zu sich aufs Boot ein und dem folgen wir natürlich. Gewaltige Geschichte! Sein Boot in Vancouver gekauft und jetzt unterwegs über den Panamakanal, Bahamas zurück nach Europa. Danke für die tolle Gastfreundschaft und so verabschieden wir uns, um ins nahe Color’s unseren feinen Abschluss zu feiern. Es hat heute Live-Musik und die Stimmung ist dementsprechend. Wirklich guter Sound und auch das Essen ist wieder ausgezeichnet.
Am nächsten, letzten Tag wollen wir doch noch kurz zu unserem Riff und uns ein weiteres Mal die Fische und Schildkröten anschauen. Das Wetter hat aber definitiv gewechselt. Der Wind hat mächtig zugelegt und auch die kleinen, fiesen Wellen verhindern ein zügiges Vorankommen. Trotzdem kommen wir trocken, gerade rechtzeitig in der Marina an, als der Regen loslegt. Aber nur kurz und wir sind am Strand und packen unsere Siebensachen aus fürs Schnorcheln. Etwas rau heute, wir werden hoch und runter gehoben am Riff, doch die Fische sind da wie eh und je. Einfach genial. Jenny macht noch ein paar Filme von fliehenden Schildkröten. Es ist etwas zu kalt. Noch vor dem Mittag sind wir zurück auf dem Boot. Die Gäste packen noch die letzten Sachen zusammen und schon ist die erste Fuhre unterwegs.
Kaum angelegt, haut uns ein Taxi an. Wir sind zwar viel zu früh, doch einen Covid-Test steht noch an und er verspricht, für die Drei einen Ort zu haben, um ohne Problem und Warten, diesen zu bewerkstelligen. Hat alles bestens funktioniert, das Check-in ist dadurch fehlerfrei, doch die Kosten für die Tests und das Taxi sind doppelt so hoch wie normal. Tja, die lieben Touris 😉 So haben wir noch Zeit, etwas zu essen. Dieser Typ hat wirklich, wirklich gutes Zeugs. Fein. Dann ist es so weit! Tränenbehangen verabschieden wir uns. War eine absolut sensationelle Zeit mit euch Drei! Guten Flug in die kalte Schweiz.