Fast vierzig Meilen liegen vor uns. Wind, gibt’s Heute nicht. Mit 2.5 Knoten aus Nord zeigt es um sieben Uhr an. Wir müssen gegen Westen und somit gut für uns. Wir verlassen diese tolle Bucht und auch Mani, der Mittelfinger.
Der Finger, Kap Tenaro wird umrundet und die dazugehörige Fotosession findet auch wieder statt. Es hat ein Leuchtturm. “Waisch wie schööön!”
Auf halber Stecke dreht der Wind immer mehr und wir können die letzten Meilen bis zu Koroni segeln. Mit über sechs Knoten rauschen wir ums Kastel herum.
Auch die Stadt sieht schön aus von weitem. Gut, das wir hier her gekommen sind.
Es soll eine neue Mole geben und eventuell können wir da anlegen. Mit dem Feldstecher sehe ich einige Masten. Sind die alle längsseits? Auch die Vorleine noch raus. Man kann ja nie wissen. Als wir näher kommen. Mole neu und Super gemacht, aber alles belegt mit keinen Fischerbooten. Ankern. Wo denn? Der Hafenführer sagt was von vor der Stadt. Alles Sand. Passt doch. Den Anker klarieren. Sieben, acht Meter ist ideal. Sand und dazwischen dunkle Flecken, muss wohl Gras sein. Schon rauscht die Kette. Als ich den Anker testen will, blockiert er augenblicklich! Wow, das kann nur eines sein. Steine oder Felsen. Davon war aber nichts geschrieben. Taucherbrille auf und nachschauen. Es trifft mich fast der Schlag. Ein Felsbock nach dem anderen und dazwischen unser schöner Anker, verhakt. Wenn das nur gut kommt. Er hält sicher, aber kommen wir da jeh wieder raus? Ich versuche zu tauchen und kommt locker zum Anker runter. Also wenn’s sein muss, tauche ich halt und binde eine Sorgleine drum. Ich glaube unseren Ankerball müssen wir doch einmal ausprobieren. War bis jetzt einfach zu faul. Vielleicht rächt sich das jetzt. Wir schlafen mal darüber.
Jetzt gibt’s wichtigeres. Wir wollen an Land. Dingi raus. Aufblasen. Den Motor zusammenbauen und testen. Passt alles. Dann Gaby reinwerfen und ab geht’s zur schönen Stadt. Zehn Minuten später sitzen wir in einem Café und frönen unseren Frappés.
Wir wollen noch kurz skypen, aber der Stick? Vergessen. Kurze pause und raus zur Ulalena. In letzter Zeit vergesse ich immer mehr. Werde ich älter oder ist es die Sonne?
Mitten im Stadtverkehr versuchen wir Verbindung mit zu Hause aufzunehmen. Zwischen durch müssen wir einfach kurze Pausen machen, wenn ein Super lautes Moped durchrauscht.
Hunger. Im Zorbas gibt’s Dolmades, gefüllte Peperoni und Gyros. Ganz fein und mal was anderes. Genau, und der Match fängt auch gerade an. Haben wir eine Lampe? Nein. Ist das Ankerlicht an. Nein. Wir haben extra die Solarpfunzel aufgehängt, aber vergessen einzuschalten. Tja.
Nach neunzig Minuten schlafen wir fast auf den Stühlen ein und verzeihen uns aufs Boot. Soll gewinnen wer will.