Eine Insel die wir noch nie besucht haben ist Heute auf dem Programm. Wir sind zwar schon hundert mal an ihr vorbei gefahren, aber besucht haben wir sie noch nie. Auf der Nachbarinsel Olib waren wir ja schon häufiger. Jetzt war das Wetter und die Zeit reif für einen Besuch. Es hat wenig Platz im Hafen, aber es soll Bojen vor dem Hafen haben für den Notfall. Denn der Rest der 30 Plätze im Hafen sind etwas Zuwenig tief und nur für Bug voran machbar.
Damit wir nicht aussenrum fahren müssen, planen wir die Durchfahrt beim Kanal ganz in der Nähe der Marina. Neun Uhr und wir sind pünktlich und nicht einmal die Einzigen. Mit dabei auch unser neuer Passagier. Es ist ein neunzehnjähriger Engländer aus London, der mit seinem Rennvelo von seiner Heimat über Frankreich, Italien, Österreich, Slowenien bis nach Mali Losinj geradelt ist. Jetzt braucht er eine Mitfahrgelegenheit. Wir sind beeindruckt und laden ihn ein. Aber wir gehen nur nach Silba und da hat es nicht so viele Wege für sein Velo. Macht nichts, aber er sucht noch nach weiteren billigen Möglichkeiten weiterzukommen. Er kommt noch ein paarmal vorbei und so ist er wie verabredet um 8:45 Uhr am Steg.
Dann endlich geht die Brücke auf die Seite und nach einer kurzen Schlange, fahren wir durch. Leider hat es wieder einmal überhaupt keinen Wind und so motoren wir die ca. 15 sm nach Silba. Hat es denn Platz? Wir sind die einzigen! Mit Hilfe des Wirtes legen wir an.
Kurz was essen und dann sind wir schon auf Tour. Es soll da ein Turm geben, der “grande amore” heisst. Müssen wir anschauen.
Eindrücklich und erst die Geschichte dahinter. Er war auf See und baute für seine “Flame” einen Turm, damit sie ihn bei seiner Ankunft schon von weitem sehen konnte. Leider war er zu lange fort und sie hat einen anderen gefunden. Tja.
Am Abend wollen wir einen guten Fisch. Gerade am Hafen hat es eine Beiz und der soll gut sein. Wir setzen uns rein und werden verwöhnt nach strich und faden. Super Fisch und geniale Beilagen. Unser Passagier konnten wir noch überreden, dass er bleibt und somit isst er mit. Wir glauben, er hatte seit Tagen nicht mehr richtig gegessen. Wir unterhalten uns prächtig und sind einfach nur beeindruckt was er so leistet. Rennvelo, Schlafsack, ein paar Kleider und ein Natel plus Ladekabel. Fertig. So fährt er von einem Ort zum nächsten und frägt nach Essen oder, und Unterkunft. Hut ab!
Am nächsten Morgen, die Fähre legt schon um 5:30 Uhr ab, verlässt er uns. Danke für die Super Zeit mit dir und geniesse deine grosse Reise!
Ausschlafen geht Heute nicht. Wir wollen in den Süden der Insel. Da es immer noch weit über 30° ist, gehen wir früh los. Der erste Teil ist flach und betoniert. Dann kommen die Steine. Hmm. Es soll ja nur eine halbe Stunde weit sein. Leider wird es immer ruppiger und so müssen wir ca. 100 Meter vor dem Ziel aufgeben. Da kommen wir nie wieder rauf!
Der Weg war trotzdem schön. Meist unter Bäumen versteckt, also fast immer im Schatten. Wir holpern zurück und gehen am Westpier in den schön gelegenen Spunten. Füsse strecken und entspannen!
Es kommen immer mehr Fahrzeuge. Trotz des Fahrverbotes, denn es gibt keine Autos auf der ganzen Insel, parkieren immer mehr Traktoren, Einachser und sonstige “Packesel” auf der Mole. Es muss eine Fähre kommen. Und so ist es. Schon von weitem sehen wir sie kommen. Dann scheint die ganze Insel auf den Beinen zu sein. Jeder holt was ab.
Nach 20 Minuten ist der Spuck vorbei und wir haben wieder unsere Ruhe. Am Abend gehen wir nochmals aus und geniessen ein Lammsteak in einem schönen Konoba. Fein, einfach fein. Durch die schönen Gassen schlendern wir zurück zur Ulalena und wollen noch etwas lesen.
Daraus wir aber nichts. Unsere Nachbarn, Polen, holen die Gitarre hervor und singen und spielen was das Zeugs hält. Je mehr Applaus sie bekommen, desto besser werden sie. Ein Stimmung … fantastisch!