Wieviel Wasser brauchen wir den, um aus dem Bojenfeld vom Emerald Rock zu kommen? Spannende Frage. Wir wollen es nicht darauf ankommen lassen und zeihen die Leinen vor acht Uhr von der Boje ab. 2.10 Meter ist die tiefste Messung. Hatten wir beim reinkommen nicht mehr Wasser unter dem Kiel? Oder haben wir den “Weg” verpasst? Es passt ja und nach den kleinen Malabar Cays können wir nicht wie gewünscht die Segel setzten. Seit langer, langer Zeit hat es wirklich nicht genug Wind. 17 Meilen motoren. Dafür sind die Batterien zu 100% voll. Wir nehmen eine Abkürzung und fahren direkt in die Fresh Well Bay, im Westen der Shroud Cays ein. Mehr als genug Wasser und vor einem kleinen Strand werfen wir den Pickel ins wiederum kitschig türkis Wasser. Hält er? Noch etwas mehr Gas, 40 Meter Kette bei nur 3.50 Meter momentanen Wasserstand. Was “habern” und ab in die Banane. Rudern ums nächste Ecke zur Einfahrt in den Mangroven Sumpf.

Genug Wasser beim Eck

Der Sand am Grund wird immer heller und weisser, als wir den Flussarm hochrudern.

Weiss, weisser, Shroud Cay

Diese Planung war leider etwas improvisiert. Tide, Strömung? Falsch. So läuft mir der Schweiss nur so runter, als wir gegen den Strom in die Mangroven eintauchen.

Mangroven Wald

Soooo was von klar ist hier der Grund zu sehen. Wir können nur staunen und Fotos schiessen 😉

Klare Sicht

Auf der anderen Seite sehen wir die Felsen mit den typischen karibischen Palmen.

Felsen, Palmen und klares Wasser

Ganz verrückt. Erst von oben sieht man, dass der Shroud Cay eigentlich gar keine Insel ist, sondern ein grosser, grosser Sumpf.

Shroud Cay von oben

Im Westen haben wir geankert und die nördliche Einfahrt gewählt. Es wird immer strenger und weil wir zum Glück keine Karte dabei haben, keinen blassen Schimmer, wo wir sind oder wie weit es zum ominösen Camp Driftwood geht. Als die Sandbarren immer mehr hervorlugen, drehen wir um und lassen uns treiben. Ach, ist das schön! Eine kleine Schildkröte kommt gewunderig näher, dreh aber dann plötzlich wieder ab.

Kleine Schildkröte

Einmalig diese Natur so intensive zu erleben. Bald sind wir zurück beim Ausgang und geniessen nochmals in vollen Zügen die intensiven Farben.

Am Ausgang zur Bucht

Zum Schluss noch der Endspurt um den Felsen mit den eindrücklichen Gegensätzen.

Farben der Gegensätze

Nun können wir in aller Ruhe das zweite Highlight besuchen. Einen richtigen Well, also einen Brunnen, der seit Generationen für Frischwasser genutzt wird. Gespannt, wie so was aussieht. Der nahe Strand ist bald erreicht. Landen im weichen Sand.

Gelandet

Gaby ist leider auf dem Bild nicht ganz gut zu erkennen, doch sie ist tatsächlich noch in der Banane. Trotzdem ist der Weg zum Brunnen durch das Gebüsch nichts für den Stuhl. Ein paar Meter weiter ist da also der Brunnen.

Well - Brunnen mit frischem Wasser

Durst hätte ich, zögere kurz, sehe aber den Eimer und genehmige mir einen grossen, grossen Schluck daraus. Fein, nicht ganz so kühl wie bei einer Schweizerquelle, aber ganz erfrischend. Es soll eine der besten und grössten Quellen in den ganzen Bahamas sein. Bin zurück. Dieses Foto muss aber sein. Da, da liegen wir in einer genialen Bucht mit diesem Strand.

Verrückt schön

Wir glauben, das wir diese Schönheit erst auf den Bildern, die wir zu Hause in der kalten, kalten Schweiz anschauen, so richtig zur Geltung kommen. Jetzt kriegen wir es überhaupt nicht auf die Reihe.

Zurück zur Ulalena, alles einpacken und grossen Durst. Gaby leert einen ganzen Becher voller Eistee und auch ich muss ein paar mal nachschütten. Wir bekommen Besuch! Der Nachbar kommt mit dem Dinghi näher. Es ist auch ein Schweizer, der eine Yacht in Nassau gechartert hat und mit der CCS Flagge an der Saling. Es ist der Commodore unseres Clubs! Macht riesigen Spass mit solchen Kurzurlaubern zu plaudern. Zeit fürs Znacht. Magronen und dicke Würste verputzen wir bis alles weg ist. Rudern macht hungrig 😉 Dazu einen feinen Karibischen Rum – mehr, mehr brauchen wir nicht!

Wunschlos glücklich

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