Was keine Reservation? Ja wir sind voll? Hmm, können wir da nicht was machen? Wir schauen mal. Dass sind die Antworten am nächsten Morgen im Office der Menorca Marina. Wo sind sie denn jetzt genau? Keine Ahnung, ist noch niemand gekommen. Ich frage den Marinerio – die 417 ist noch frei! Danke, wir kommen gleich.

kurz geschlafen

So verlassen wir unseren kurzen Nachplatz und verholen uns in die Marina. Aber die 417 ist irgendwie besetzt? Wir machen das und schon liegen wir am Steg. Durchatmen! Essen, duschen und vor allem Pause machen. Die Sonnensegel aufspannen. Gaby braucht etwas Ruhe. War doch etwas zu viel Heute und die Nacht war auch viel zu kurz. So laufe ich kurz in die Stadt hoch und versuche das Internet zum laufen zu bringen.

unsere marina

Die in Italien haben doch gesagt, kein Roaming mehr und es sollte laufen. Tja, geht aber nicht. Die nette Frau im Vodafone-Shop sagt nur, ja das ist leider so, aber jetzt haben, bekommen sie eine SIM-Karte, die in ganz Europa, EU läuft. Somit kaufe ich schon wieder ein neues Abo. Dafür läuft das Ding auf Anhieb. Kein warten. Schön. So renne ich fast zurück zur Ulalena und der schlafenden Gaby.

altstadt

Die Wäsche vom Mittag ist auch schon fast trocken und so bleiben wir auf dem Boot und kochen Reis mit Fruchtsalat. Dann entbrannt eine heftige Diskussion. Wie, wo, was wollen wir in den nächsten Tagen, Wochen und Monate machen? Weiter wie bisher, die Balearen auslassen oder den Winter in den Bergen verbringen? Gaby hat immer heftigere Schmerzen am Hintern und kann kaum noch im Stuhl sitzen. Somit können wir unsere Touren durch die Dörfer, Städte und Museen nicht mehr wie gewohnt machen. Eigentlich viel zu schade. Also suchen wir nach einem Platz für unser Gätzi für den Winter. Die Suche geht los und so lassen ich gleich ein paar Gesuche übers eMail fliegen. Mal schauen wie schnell die kommen. Auch hier in Menorca soll es eine Möglichkeit für einen Platz geben. Im Wasser geht das Ganze aber nicht. Die ganze Anlage, also vor allem die Stege, werden komplett umgebaut. Also nur auf dem Beton.

Am nächsten Tag gehen wir wieder einmal posten. Früchte haben wir fast keine mehr und auch sonst fehlt es an vielem. Brot, genau Brot hatten wir auch schon länger keines mehr. Die Bäckerei auf dem Weg ist voll. Gestossen voll. Ich stehe hinten an oder besser, man sagt mir wer der Letzte ist und dann komme ich. Zehn Minuten später bin ich dran oder besser, währe dran. Eine Frau drängt sich vor. Aber oha, alle reklamieren und geben mir den Vortritt. Cool. Die Sachen sehen einfach zu gut aus, ich kann fast nicht widerstehen. Die Tasche ist fast schon voll. Beim Gemüser sieht’s fast genau gleich aus. Wieder einmal Avocado sind im Angebot und die überaus feinen Feigen hat’s auch. Fertig lustig. Keinen Platz mehr in der Tasche und vorne auch auf dem Schoss von Gaby nicht. Wir suchen ein Café und bestellen einen komischen Kaffee. Ist nicht so gut, dafür ist Gaby’s Smoothy nicht schlecht.

cafe

Diese Gassen und Häuser, hat etwas ganz verrücktes und es gefällt uns auf Anhieb sehr gut. Da bleiben wir. Über die Schlangenstrasse geht’s wieder zurück zur Marina, die ganz, ganz hinten im Fjord liegt.

schlangenstrasse

Am Abend suchen wir eine Beiz. Nur was kleines und nicht zu weit weg. In die Erste setzen wir uns gleich rein. Jazz-Club akelarre heisst das Ding und die Leute sind wunderbar nett. Ein genial feinen Sommersalat, dazu Carpaccio für Gaby und Venusmuscheln für mich. Wir sind total überrascht. Hätten wir absolut nicht gedacht. Genial fein, dazu ein feines ungefiltertes Bier von der Inseln. Da gehen wir morgen wieder hin 😉

Heute wollen wir einen Supermarkt und vor allem das NauticCenter suchen. Nach einer guten halben Stunde stehen wir vor dem Laden. Hat aber rein gar nicht von unserer Liste. Schade. Dahinter ist aber gleich der Supermarkt und da finden wir uns fast wie im Schlaraffenland. Gestell an Gestell. Wir finden nicht nur eine Milch, sondern eine ganze Wand voll. Wir sind überfordert. Schnappe mir ein Teil und weiter geht’s. Auch Unterlegscheiben zum klemmen finden wir hier erstaunlicherweise. Über die Altstadt rollen wir zurück zur Ulalena. Schon was im Angebot in Sachen Winterplatz? Ja schon, aber alle sind viel zu teuer. Mehr als das doppelte vom letzten Jahr. Wollen wir das wirklich? Wir lassen noch ein paar eMails raus. Vielleicht am Festland? Oder noch weiter im Süden? Mal zuwarten. Zum Znacht wieder ins akelarre. Ein Ceviche, roher Fisch mit Zitrone veredelt, gönne ich mir Heute. Gaby, ja Gaby will wieder ein Carpaccio! Es schmeckt ihr einfach zu gut. Wenn kein Kreuzfahrtschiff an der Mole ist, ist es wirklich friedlich in der Stadt. Sonst brummt der Bär und wir bleiben auf dem Boot.

Heute Samstag wollen wir rund um die Stadt laufen. Dem Wasser nach bis auf die andere Seite und dann hoch am Hang und wieder zurück. Dazwischen genehmigen wir uns noch, oder besser Gaby, ein Rührei. Wird gemacht. Schmeck gut und dabei schauen wir uns die grossen Boote am Steg an. Verrückte Geschichte. Dann den steilen Stutz hoch, tief durchatmen und auf der Höhe zurück zur Marina. Diese Aussicht über den langen, langen Fjord ist wirklich gewaltig.

lang

Da ganz, ganz weit hinten sind wir.

hinten

Noch kurz beim grossen Platz vorbei.

platz

Gaby mag nicht mehr. Viel zu heiss und das Hintern plagt sie immer mehr. Hmm. Bloggen, lesen und was kleines Essen, bis es endlich wieder etwas, etwas erträglicher wird. Das Thermometer ist halt auch nach Sonnenuntergang weit über der 30° Marke.
Schon Montag und morgen wollen wir eigentlich weiter. Der Wind ist sehr gut und wir sollten weiter, denn die € 80 pro Tag in der Marina sind schon etwas am oberen Ende. Aber das Angebot von hier fehlt immer noch. Ich rufe an and frage nach der Offerte. Ja, kommt Heute noch. Dann, kurz nach sieben, trudelt das eMail rein. Teuer, aber Gaby mag nicht mehr weiter und will hier raus. Die Schmerzen sind einfach zu gross. Also sagen wir zu und fragen gleich nach dem Kran. Wann und wo? Mittwoch um drei würde gehen. Gebucht. So planen wir den Flug und können erst am Abend auf dem Flieger. Wie lange brauchen wir den um die Ulalena winterfest zu machen? Die Liste wird länger und länger und so sind wir Heute Dienstag voll am wirken, bis endlich das Meiste gemacht und erledigt ist. Am Abend sind wir wieder einmal im akelarre und werden noch Zeugen einer “Teufelsaustreibung” oder “Vollmondtanz”? Fast wie Spräggele in Ottenbach, treiben hier die Teufel ihr Unwesen und verschrecken die Leute mit Feuerwerk, dass sie an einem Stab herumwirbeln.

teufel

Am Schluss noch ein wunderschönes Feuerwerk. Schöööööön!

feurwerk

Wir sind schon etwas gar müde Heute und gehen beizeiten ins Bett. Morgen, morgen geht’s aus dem Wasser und ab nach Hause. Völlig wirr und gar nicht lässig finden wir dass, aber die Vernunft und vor allem Gaby’s Bauchgefühlt sagt NEIN.

Die letzen Sachen auf der Liste sind gemacht und so suche ich die Arbeiter der Werft für den Kran. Gaby wartet solange im schön gekühlten Büro. Die Temperatur ist gerade auf 34° angestiegen und es ist einfach nur heiss! Die Leute kommen und so verhole ich zum Auswasserungsdock. Kurz halten, Gurte richten, Motor aus und schon schwebt die Ulalena in den Himmel. Schuhe, Foto, alles auf der Boot vergessen. Keine Fotos von der Fahrt zu unserem Platz und vor allem muss ich Barfuss dem Schatten nach. Der Teer, Beton ist wie eine Herdplatte. Da sitzt sie nun!

winterplatz

Dann nur die Winterpersening drüber und kurz Duschen. Fertig.

fertig

Zum letzen mal schliesse ich die Türen und hole Gaby ab. Oder besser, wir bestellen ein Taxi für den Flughafen. Durchatmen. Alles hat perfekt funktioniert und so fahren wir zum Flugi. Zeit, wir haben noch Zeit. Wollen was richtiges Essen und vor allem Trinken, bevor das Flugi um Mitternacht abfliegt. Kurz einchecken und ab zur Sicherheitskontrolle. Wieder einmal räume ich den ganze Sack leer. Alle Kabel und elektrischen Gräte müssen sowieso raus. Halt, den Gurt, der muss auch noch weg. Geschafft. Wieder alles montieren und einräumen. Da, da hat es ein Burgerladen. Rein mit uns. Aber, aber wir sind irgendwie im falschen Laden gelandet. So verdrücken wir ein paar Sandwisches und viel, viel Wasser. Im hintersten Ecken legen wir uns hin und versuchen ein wenig zu schlafen. Ist aber bei diesem Lärm fast nicht möglich und alle halbe Stunden geht ein anderer Flieger in unserer Nähe weg. Dazu suchen die Assistenten permanent nach Rollstuhlfahrer und fragen immer uns, fliegt ihr nach Gatwick, Manchester, Luton? Nein, Barcelona. Dann endlich kommt unser Flieger und wir bekommen einen guten Platz im übervollen Flieger. Hätte nicht gedacht, dass wir um diese Zeit einen vollen Vogel haben. Alle bereit, nur der Tower gibt erst in einer halben Stunde grünes Licht. Kurzer Flug und um Zwei sind wir endlich auch aus der Büx ausgestiegen und können uns verdrücken. Beine strecken und Gaby bette ich wieder an den Boden. Alle Kissen, Decken und Pullis werden eingesetzt. So, jetzt kann sie in Ruhe schlafen. Noch den Wecker auf die Sechse stellen und weg sind wir. Was schon Morgen? Kurz anstehen für einen Kaffee und warten bis das Gate endlich angezeigt wird. Endlich, C71 und direkt ins Boarding. Der Vogel steht etwas weiter draussen, so sind wir trotzdem mit unserem Lasti schneller als das Fussvolk und kriegen in der Business-Class einen Super Platz. Die letzen Gäste sind gerade zur Tür rein und schon rollen wir zurück. Kurzer Flug, wir beide schlafen schon vor dem Start ein und kriegen nur die letzen Minuten und die Landung mit. So muss es doch sein. Alle raus und ab zum Gepäck. Schon alle da und auch der Taxi sollte schon kommen. Aber Joel hat sich verschätzt und wir warten etwas länger bis wir nach Hause fahren dürfen. Geschafft. Wir sind zu Hause. Völlig unwirklich, wie aus dem Traum geworfen. Kurz auspacken und ab in den Supermarkt einkaufen. Was hat es noch? Gar nichts, also alles auf die Liste. Als wir wieder raus kommen, Regen, Sturm, Hagel. Ein riesiges Gewitter entlädt sich grade über uns. Wir sind im falschen Film, definitiv! Hatten wir doch seit mehr als zwei Monaten nicht einen Tropfen Regen gehabt. Wolken war das höchste der Gefühle.

Wundenkontrolle am nächsten Tag, aber schnell in den Spital. Sieht gar nicht gut aus. Gaby ins Auto werfen, ein paar Sachen einpacken und schon rollen wir Affoltern entgegen. Notaufnahme und Anmelden. Antibiotika und ja das auch noch, eine OP. Die Wunde muss gesäubert werden …. sch…..

Gaby hat mittlerweile die OP gut überstanden und irgendwie hatten wir einfach Glück oder Gaby hat einfach gemerkt, dass irgendwas überhaupt nicht stimmt. So schnell kann es eben manchmal gehen, sagen die Doc’s einheitlich.

Gute Besserung! Gesund werden, damit wir nächstes Jahr wieder los können. Aber jetzt erst mal PAUSE!

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