Um viertel vor sieben schlafen alle noch in Agios Nikolaos, aber wir starten den Motor und rauschen ab. Es sollen über vierzig Meilen werden, so legen wir beizeiten ab. Ohne Wind, Wellen und Sonne, fast, denn sie Sonne kommt gerade raus.
An der Stadt vorbei, tschau Sepp, gurken wir in den Norden.
Die grossen, ehemals Lebrainsel von Kreta, lassen wir links liegen. Währe auch eine Super Wahl zum ankern oder verweilen. Wir aber versuchen das Kap Fatsi zu runden. Der Wind frischt auf, die Wellen werden unruhiger und so schaukeln wir mit gehörigem Abstand rum. Der Leuchtturm ist schon gewaltig. Was der schon alles gesehen hat?
An der Nordküste von Kreta ist nicht mehr viel los. Der Wind und die Wellen werden fast schlagartig ruhiger und so ziehen wir unsere Bahnen bis zum grossen Hafen von Iraklion. Platz haben wir da sicher, nur wo dürfen wir den hin?
Ganz, ganz hinter soll der alte Hafen sein und da gibt es Pontons mit Mooringleinen. Da finden wir sicher einen Platz. Zwischen trainierenden Ruderer und der grossen Festung finden wir schliesslich den Eingang.
Keiner schaut, keiner interessiert sich für uns, also schnappen wir den erst besten Platz und hängen uns in die Leinen. Passt. Ganz “schüüch” fragen wir einen Nachbarlieger, darf man hier? Ja, ja kein Problem. Nur nicht zum HarbourMaster und einfach das Telefon an die Türe. Okay. Wir bleiben und machen uns bereit für das pulsierende Leben.
Raus aus der Marina und rund um sie. Wirklich ein toller Platz.
Gerade hinter der Marina und dem Hafen fängt das Leben an. Touristen hat es auch, aber vor allem tummeln sich jetzt um sechs die Einheimischen in den Cafés. Kurz eine Kirche anschauen, aber wir brauchen dringend ein Frappee.
Da, da ist was. Hinter der Hauptgasse ist ein lässiges Café. Wir setzten uns. Bedienung? Genial. Frappee? Besonders fein. Zutaten? Schoggimouse! Wahnsinn.
Ja, die haben es wirklich schön hier. Es scheint, dass die ganze Bevölkerung in den Cafés hockt und palavert. Bei diesem Wetter, währe die Zeit fürs Arbeit viel zu schade. “Machmal hat man eben keine Zeit zum arbeiten!” 😉 Wir geniessen es in vollen Zügen. Viel, viel zu lange verweilen auch wir und machen uns erst auf den Weg, als sich der Magen meldet. Hunger! In einer kleinen Gasse finden wir den idealen Ort dafür. Ein Huhn mit Zucchini-Plätzchen. Fantastisch, dazu immer wieder Gekos an den Wänden. Fast wie zu Hause. Spät schlendern wir zur Ulalena zurück und fallen in einen tiefen Schlaf. Morgen, morgen müssen wir fast weiter. Das Wetter hält noch ein paar Stunden, dann kommt der Regen.