Gut geschlafen haben wir ja in Siteia, aber das Wetter ist so ruhig, dass wir in Richtung Westen los müssen. Diese lange, lange Insel hat ja einen grossen, grossen Nachteil. Man sollte immer von Westen in den Osten segeln. Umgekehrt, kann es mühsam werden. Also legen wir schon um Neue ab.
An der grossen Mole vorbei, amüsieren wir uns ab dem Namen des Frachters aus Valetta. Joelle, würde doch unser Sohn jetzt heissen, währe es ein Mädchen geworden. Tja.
Gaby hat dem Sommer bekommen! Ohne Schuhe, Socken und mit T-Shirt bewaffnet gurken wir der Küste entlang.
Ententeich! Eigentlich herrlich nach der langen Überfahrt.
Noch etwas Wind zwischendurch, der gerade noch die Segel trägt und schon sind wir in Agios Nikolaos eingetroffen. Über Funk fragen wir nach einem Platz in der Marina und werden auf die Wartebänke geschoben. Was? Das hatten wir ja noch nie. Kein Schiff kommt raus und keines geht rein und die haben viel zu tun. Dann, doch einen Funkspruch an uns und so werden wir an die Aussenmole gehängt. Passt doch. Es ist Samstag und schon Wochenendbetrieb. Einer macht alles. Kein Problem. Käse, Tomaten und etwas Brot und die Aussicht auf die keinen Helden von morgen geniessen.
Das Wetter ist mega warm. Weit über 35° messen wir im Schatten. Alle Löcher auf und lüften. Jetzt haben wir aber richtig Durst. “Auf und Davon” war und ist eine beliebt Sendung des Schweizerfernsehen. Da war auch die Story vom The Zep oder doch d’Sepp? Eine Rock und Blues Beiz mitten in der Stadt. Aus lauter Blödsinn machen wir uns auf dem Weg. Irgendwo im Hafen muss es doch gewesen sein. Ohne Adresse finden wir in aber prompt. Ganz, ganz coole Leute. Super nett und lassen sich wirklich Zeit für fast jeden Gast. Nicht nur Schweizer. Das Bier ist himmlisch. Ausser Fix und Mythos auch englische Biere. Wir kommen vor lauter reden fast nicht zum Znacht. Ich habe einen guten Tipp für Euch und schon stosse ich Gaby den steilsten Weg der Stadt hinauf. Links ist das Embassy. Wir staunen nur. Diese Einrichtung, diese Atmosphäre und diese Gastfreundschaft – Hammer!
Artischocken Suppe für Gaby und Tintenfisch im Wein für mich. Wir bleiben hier! Oder doch nicht. d’Sepp hat ja noch ein Livekonzert verschieben müssen und das ist genau Heute. Zurück die steile Strasse wieder hinab und zuhinterst an den Tisch. Die Musik ist sensationell und es wird spät.
Am nächsten Tag schauen wir uns die Stadt mit dem Museum an. Das Museum ist leider auf zuoberst auf dem “Hoger” und als wir nach der Ausstellung fragen, ist leider nur eine Exebition offen. Alles andere ist geschlossen. Super, zum Glück bezahlen wir keinen Eintritt. Nach fünf Minuten haben wir alle fünf Stellwände gelesen und holpern wieder die Strasse zum Hafen hinunter. Eine Frappee in der Nähe des Hafen genehmigen wir uns jetzt.
Es windet wie blöd, gut das wir gestern schon weiter fuhren. Jetzt liegen wir in der ruhigen Marina und geniessen die Pause. Dann quer durch die Stadt und zurück zur Ulalena.
Etwas bloggen auf dem Boot und dann im WC, da ist die Verbindung extrem gut, lade ich unsere Geschichten hoch. Ja Michi, sogar deine Antenne hat nichts geholfen. Alles voller Ausschlag und doch kaum Empfang. Am Abend zum d’Sepp ein weiteres Bier als Apéro probieren. Die Chefin taucht auch noch auf und es ist eine wahre Freude mit ihnen zu plaudern. Wirklich schön zu sehen, dass sie es geschafft haben und vor allem, dass sie wirklich heimisch geworden sind.
Hunger, Hunger. Viel, viel zu spät reissen wir uns los und gehen nochmals ins Embassy essen. Gaby muss einfach nochmals diese Suppe oder besser diesen Eintopf haben. Ich mache mich über eine Lamm im Grünen her. Super lecker!
Das war wirklich mal eine ganz, ganz andere Stadt mit einer Super Begegnung! Danke Sepp 😉