Wir verlassen die wunderschöne, etwas überfüllte Bucht von Degirem Bükü, wo auch der berühmte Seitenarm “English Harbour” ist, in Richtung “Ausgang” des Gökova Golfes. Wir motoren der Küste entlang und werden fast etwas fahrlässig. Bei der Gefahrentonne beim Kap Koyun kürzen wir einfach ab. Die Karte sieht gut aus. Fünfzig Meter sollten doch reichen, aber wir landen kurzzeitig bei 5.4 m! Kurzer Schreck, dann geht’s weiter. In die Karte machen wir ein grosses Kreuz. Schon bald erreichen wir die Inselgruppe von Yediadalar. Dort hinten ganz versteckt soll es eine wunderschöne und geschützte Bucht geben. Küfre Koyu hat sogar ein paar Bojen und daneben eine Beiz. Schauen wir mal. Da ist sie ja. Einer ist schon an der Boje.

küfre einfahrt

Der Wirt kommt mit dem Dingi angerauscht und hilft uns beim Anlegen. Ganz schön nah am Ufer. Er sagt aber nur, kein Problem. Und da sitzen wir. Keine zehn Meter vom Kiesstrand entfernt. Cooler Platz, aber wie kommen wir an Land? Unser Dingi aufblasen? Wir bestellen das Taxi für halb Sechs.

cooler platz

Es beisst uns aber trotzdem und da wir hier für zwei Tage bleiben wollen, puste ich unser Schlauch auf. Alles rein und ab geht’s zum “Spunte”. Aber oha, der Fluss hat ganz schön gearbeitet. Fast ein ausgewachsenes Riff versperrt uns den Weg. Links herum geht’s. Fest! Paddel raus. Gaby sitzt zum Glück darauf. Würg. Wir sind wieder frei. Er ist da doch auch durchgekommen? Ganz nah am Ufer entlang. Die Steine können wir fast berühren. Super, da geht’s, aber nicht weit. Wir bleiben an einem Rohr hängen. Hmm, da kommen wir bei Nacht nie und nimmer wieder raus. Also retour und am kleinen Steg neben der Ulalena machen wir das Dingi fest. Alles raus und holper, holper rauf und runter. Brücke, eine Hängebrücke. Alles absteigen. Gaby rüberwuchten und ablegen. Stuhl mit Rucksack holen und alles wieder einsteigen. Uff!

hängebrücke

Dann ein schöner Weg zur Beiz. Da sehen wir unser Bojennachbar, er fährt mit dem Dinge rechts herum. Da sieht es gut aus. Aber auch da, er muss rudern bis zum Steg vor der Beiz.

beizweg

Wir sind angekommen. Durstig. Der Wirt fragt nur, warum seid ihr jetzt schon hier. Ich hätte doch euch abgeholt. Kein Problem. Aber er will uns nach dem Essen nach Hause bringen. Danke. Die Beiz “Seven Island” ist wirklich schön gelegen. Unter Bäumen mitten im Garten der Familie. Alles kommt von dort, ausser den Fischen und dem Fleisch natürlich. Wir setzten uns hin und geniessen den Ausblick auf die Bucht.

seven island

Nach einem feinen Bier und Orangensaft, schauen wir uns kurz das Wetter und die eMails an. Ja genau, hier in der hintersten Bucht hat es gratis Wifi! Verrückte Welt. Dann suchen wir was für’s Znacht aus. Vor lauter Hunger bestellen wir natürlich viel zu viel. Jogurt mit Kräuter, Fava, Randen, gefüllte Pilze und und und. Ein Gedicht! Dann bricht Hektik aus, wo ist der Wirt? Sein Motor springt nicht an und er sollte noch die anderen Bojenlieger zum Znacht abholen. Endlich kommt er wieder, muss sich aber entschuldigen. Er kann uns nicht nach Hause fahren. Kein Problem. Wir verabschieden uns und machen gleich eine Zeit für Morgen aus. Fünf Uhr, wenn das Ding wieder laufen soll. Wir holpern ab. Der Weg ist mit Lampen beleuchtet und so finden wir ganz leicht die Brücke. Absteigen, über die schwankende Bretter der Brücke, hat die schon immer so gewackelt oder ist es Gaby, den steilen Weg hoch und Gaby am Port hinsetzen. Stuhl und Rucksack rüberwuchten, einsteigen und dem Strand entlang zum Dingi. Alles verpacken und abstossen. Natürlich in die falsche Richtung, ich sollte den Griff des Motors mal anschreiben, die paar Meter zur Ulalena. Alles raus, aufschliessen und am Schluss Gaby ins Cockpit wuchten. Dann ab auf’s WC. Uff. Glücklich und zufrieden, räume ich die Sachen noch kurz auf und dann verkriechen wir uns ins Bett. Lesen, lesen, lesen. Es ist ja erst halb Neun 😉

Diese Ruhe am Morgen! Wollen wir schon aufstehen? Ja, ja. Es hat einen Super Weg, nicht für den Stuhl, aber zu Fuss will ich ihn rauf. Ich will auch mit! Sagt Gaby. Tja, dann musst du auf den Rücken. Mit dem Babywickeltuch testen wir auf dem Schiff zuerst die richtige Schnürung, das sollte gehen. Alles ins Dingi laden und zu unserem kleinen Steg. Anbinden, aufsitzen und ab geht’s den steilen Weg hoch. Gaby sitz locker im Tuch und meine Beine merken schon bald das Gewicht. Pause! Aussicht über die Yediadalar bestaunen.

yediadalar

Einfach nur gewaltig und es entschädigt mehr als nur! Schöner Platz, wunderschöner Platz hier. Wir geniessen es in vollen Zügen.

pause

Da oben links waren wir. Hier noch unsere Büx an der Boje mit Heckleine.

büx

Pünktlich kommt der Wirt angerauscht. Einsteigen und rechts um den Sumpf. Er kennt den Weg, aber am Schluss muss er auch aussteigen und schieben. Am Steg angelangt, wir sitzen auf Grund, können wir locker Aussteigen und zur Beiz “gwagglen”. Danke. Aber am Abend müssen wir dann von der anderen Seite weg. Wir setzen uns in die Beiz und bestellen uns Pfeffersteaks! Sie schauen uns alle mit Fragezeichen an. Haben wir was falsches bestellt? Nein, nein machen wir. Er hätte in einem Steakhouse gebrutzelt. Sehr gut, fantastisches Fleisch bekommen wir serviert. Richtig goldig! Gaby ist es fast ein wenig zu scharf. Hust, hust. Nach einen feinen türkischen Kaffee, fährt er uns zur Ulalena zurück. Danke, danke für die Zeit und das feine Essen.

Morgen, morgen geht’s weiter der Südküste des Gökova-Golfes entlang. Des Wetter soll uns dann dahin stossen. Mal sehen. Wir rätseln auf dem Boot nur noch, wie wir die Landleine am frühen Morgen einziehen sollen? Dingi? Schwimmen? Oder am Abend schon lösen? Wir schlafen mal drüber.

Leave A Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *