Wir lassen uns Zeit. Auf die andere Seite ist es nicht sooo weit und darum wird es fast elf Uhr, bis wir durch die Barriere vom Campingplatz von der Stadt Kolding fahren. Den Batch einwerfen und? Rechts oder links? Müsste rechts sein, unsere Führer sind noch nicht ganz wach – Route wird berechnet! Zum Glück ist Stau und wir finden den Anschluss. Tanken! Halt, nochmals raus und Diesel auffüllen. Der Verkehr ist gewaltig, sehr viel davon mit dem Kennzeichen D. Was wollen denn die alle hier? Nach einer Stunde stehen wir vor dem Eingang zum fünf Sterne Platz. Hat es nicht noch was anderes, günstigeres? Nein, so buchen wir für drei Tage hier im Blåvand Camping, der wirklich direkt am Meer liegt. Im stolzen Preis ist alles dabei, natürlich auch Wellness und Kinderzeugs. Die Armbänder, Schlüssel, Batch und viel Unterlagen sind im Van versorgt und so suchen wir unseren Platz. Alle mit dem D auf der Nummer. Ist da eine Enklave vom grossen Kanton? Scheint so. Aufstellen und erst mal die vielen Prospekte studieren. Sind wir doch etwas überfordert 😉

Das Studium kann beginnen

Uli, da hat es ein Turm! Gaby fertig angelegt, Töff montiert und ab geht die Post. Die Stassen sind nicht gar sooooo lässig für Gaby. Kies halt 🙁 Aber nicht lange. Der Teer kommt bald und auch die vielen D’s. Alle wollen natürlich zum Blåvandshuk Fyr, dem westlichsten Turm von ganz Dänemark. Das fällt uns aber erst auf, als wir die Karte etwas genauer studieren. Die Häuser in den Dünen sehen schon ganz gediegen aus.

Typische dänische Häuser im Sand

Wir rennen zum Eingang hoch und bezahlen brav den Eintritt. Das kleine Museum ist zwar gratis, doch ich will natürlich hoch hinaus. 170 Treppen auf den 39 Meter hohen Turm will ich mir nicht entgehen lassen. Was für eine Aussicht! Ich bin ein Moment sprachlos. Wow, ist das schön. Auch ist die grosse Regenwolke gerade am Verschwinden und zeigt ihre ganze Kraft. Mega!

Aussicht auf Strand, Häuser unf dem Wetter

Die Bilder zeige ich Gaby voller Stolz und erkläre ihr die Wolken dazu. Zurück im Museum, muss natürlich ein Erinnerungsstück her, Gaby hat jetzt ein Turm mehr an der Tasche. Hinten schauen wir uns die Infos über die ersten Windkraftwerke von Dänemark auf dem Meer an. Bei guter Sicht sieht man diese recht gut und die sind riesig. Wie kommen die Amperekäfer den an Land und zum Verbraucher? Wirklich gut gemacht und erklärt. Wir wollen zurück. Die gleiche Strasse? Sicher nicht. Gaby rollt die Augen und ist nachher trotzdem entzückt. Wir mühen uns ab, an den Strand und zum Wasser zu kommen. Der Vorteil sind schon die breiten Mountainbikeräder, die sie an ihrem Gefährt hat. Auffallen tuen wir auf jedenfalls, doch es ist herrlich im festen Sand nach Süden zu cruisen. Was für ein Bild!

Voll im Sand

Einfach ist es nicht und auch die Tide muss ich mir kurz anschauen, damit wir nicht überraschen unter Wasser gehen. Alles kein Problem. Es ist genau Ebbe und bis das Wasser kommt, sollten wir wieder beim Van sein. Dann die Esel, äh Eisle oder Esle? Wer kommt den auf eine solche Idee? Herrlich!

Die coolen Eisle, Esle

Bald sind wir an unserem Ort. Nur noch über die Düne. Uff, das ist gar nicht so einfach. Gabys Stuhl wird hochgewuchtet. Die zahlreichen Zuschauer amüsieren sich, wie ich da rumwürge. Doch nachher sehen wir, nebenan hat es extra einen Rollstuhl-Weg. Waren wir also doch die blöden 😉 Hunger! Ein feiner Znacht bastele ich. Gaby hat Durst. Schöner Ort hier und auch die WC’s, Duschen und Abwaschdinger sind in unmittelbarer Nähe. Der Plauderi nebenan hören wir nach einer Weile auch fast nicht mehr.

Der Zoo und das Bunkermuseum sind auf dem Plan heute. Beim Zoo treffen wir nach ein paar Minuten ein und finden, schön, doch das ist eher was für die Kids. Ziehen also der schnurgeraden Stresse weiter. Der Radweg ist wirklich parktisch, doch das ewige Geläute nervt schon etwas. Das Tirpitz Museum kommt aber gleich und ist der Hammer. Nigel, nagel neu und mit einem Design das extrem neugierig macht. Rein gehts. Die erste Ausstellung, die Geschichte der Westküste ist super spannend. Von nix, den ersten Wikingern, zu ein paar Fischern, die wirklich nix hatten und das Armenhaus der Gegend war, bis zum Touri- Hotspot. Eindrücklich. Dazu jede halbe Stunde eine Multimedia-Show über das Ganze! Weiter zieht es uns zum Gold der Westküste. Was ganz neues, denn hier hat es jede menge Bernstein. Vom Norden, über die Gletscher nach Süden und den Fluss hinauf an diese Ecke. Jetzt findet man hier direkt am Strand mit geübtem Auge diese Steine. Zum Schluss noch eine düstere Sache. Im WW2 hatten die Deutschen hier über 8000 Bunker gebastelt. Die Ausstellung zeigt ausgezeichnet, wie sie das überhaupt in so kurzer Zeit gemacht haben. Dazu Geschichten der damaligen Zeit, über die Menschen.

Tirpitz - eine einmalig Sache

Endlich Pause. Kafi und dazu ein handgemachtes Sandwich ist der Abschluss. Gut gestärkt spazieren wir zurück. Biegen aber ab zum Dorf. In der Blåvand Bageri kaufen wir ein feines Brot und natürlich feines Gebäck. Die Auswahl ist natürlich viel zu gross. Ein Bernstein! Ich will ein Bernstein, meldet sich Gaby. Wir fragen uns durch und finden einen idealen Laden dafür. Es ist nicht nur der Stein selbst, sondern auch der Schliff. So ist Gaby jetzt stolzer Besitzer einer an- und rundgeschliffenen, Armkette aus diesem Stein. Hier ist also der Bär los. Läden und Beizen sind hier im Ort voll. Wir haben alles und schlendern zurück zu unserem Gätzi. Am Abend wollen wir noch die Sonne bestaunen, wie sie untergeht. Natürlich, man ist ja gelehrig, nehmen wir diesmal den schon fast langweilig, bebretterten Weg zum Wasser hinunter. Die Stimmung ist wirklich mystisch.

Mystische Stimmung am Wasser

Und dann ist sie weg! Einfach weg 😉

Tschau Sunne!

Eigentlich wollen wir noch einen Tag bleiben, doch Gaby will weiter. Unsere lieben Nachbarn tragen einen Teil dazu bei, dass wir weiterziehen. Eine Sache wollen wir auf dem Weg nach Süden uns noch anschauen. Eine uralte Kirche. Etwas weiter als das Museum, in Ho. So packen wir zusammen, bezahlen die stolze Rechnung, wie können, wollen sich die vielen Deutschen das nur leisten, und fahren nach Ho. Aussteigen und …. Nix, wegen Umbau geschlossen. So gehen wir gemächlich um das alte Gebäude und können leider nur erahnen, wie es von innen aussieht.

Die Ho Kirke

Schluss mit Blåvand, die Fischerstadt kann kommen.

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