Wir wollen los und das grosse “zittern” geht los. Kommt er hoch oder muss ich einen “Morgen-Bädu” nehmen. Der Anfang passt und die Kette wird eingezogen. Dann die Felsen. Sie klemmt. Zum Glück ist das Wasser so klar, dass ich die Richtung, Felsen und Kette auf dem Grund gut sehe. Wir haben fast eine acht gezogen und müssen etwas nach vorn und rechts. Wieder versuchen. Ratsch ist die Kette frei. Jetzt nur noch der Anker. Kein Problem! Der kommt wie Butter hoch. Ab jetzt nur noch mit Ankerboje. Wir legen ab.
Auf dem Ententeich geht’s ums letzte Kap der Peloponnesen, Kap Maratho. Neben zwei kleinen Inseln vorbei steuern wir unser Ziel die Insel Sapientza an. Im Süden hat es eine schöne Bucht und der berühmte Leuchtturm von Longos. Es soll einen Weg von der Bucht aus zum Turm geben.
Wir ankern im Norden und lassen das Dingi zu Wasser. Alles bereit für einen Marsch. Sogar etwas Wasser haben wir dabei, was wir sonst immer wieder vergessen. Ein Landungssteg ist schnell gefunden. Bereit?
Aber wo ist der Weg? Verlassene Hütten und ein alter Steg. Da ein Wegweiser nach Süden. Gaby wartet, ich gehe den Weg suchen. Nach einer halben Stunde … ich habe mich verlaufen und der Weg hört auf. Den Turm sehe ich nur ganz knapp von weitem, aber den richtigen Weg dazu habe ich gefunden. Also runter.
Gar nicht so einfach. Die tausenden von Spinnennetzen bremsen mich und das Gestrüpp, Macchia, wird immer dorniger. Dann endlich bin ich wieder bei Gaby. Der Stuhl muss hier bleiben und so buckle ich sie. Los geht’s. Es wird immer heisser. Dann will sie nicht mehr weiter. Auf dem halben Weg gibt’s eine Pause unter einem Baum und ich mache mich weiter auf die “Suche” nach dem Turm. Endlich taucht er auf.
Noch die letze Kurve. Aber was kommt denn da auf mich los? Ein Geissbock! Nicht wie die Geissen vorher, die davon rennen, er kommt direkt auf mich zu. Ich erschrecke dermassen, dass ich nur die Hände aufwerfe und rufe. Fünf Meter vor mir dreht er ab. Gaby lacht schallend, als ich ihr das später erzähle. – Da ist er nun. Grossartiger Leuchtturm mit grandioser Aussicht! Es hat sich gelohnt.
Fünf Minuten später bin ich wieder bei Gaby und kann ihr die Bilder zeigen. Dann huckepack zurück zum Steg. Geschafft!
Ja wenn man den Weg kennt, ist das Ding in 15 Minuten locker zu machen. Was soll’s, wir hatten Spass. Einsteigen und gemütlich zurück motoren. Aber der Propeller dreht nur kurz, dann Error E45! Einstecken, ausstecken. Immer noch das gleiche. Wir haben in gestern eindeutig zu viel gerühmt. Paddel auspacken und rudern. Zum Glücken haben wir Gegenwind und auch die Wellen bauen sich auf. Als wir an der Fischfarm vorbei sind, sagt Gaby. Versuchs doch noch einmal. Schwupp, er läuft wieder als währe nichts passiert. Was war den dass? Als wir bei der Ulalena sind, schaue ich im Buch nach. Überstrom. Cool.
Jetzt wir aber gefuttert und Durst, eine ganze Flasche muss daran glauben. Ein schwum zur Abkühlung ist jetzt einfach genial! Schön haben wir’s. Die Bucht füllt sich langsam, aber die ist so gross, dass alle “vorig” Platz haben.
Ja genau. Der Ankerball wurde zum erstem Mal gesetzt. Kindergarten Zeugs! Anhängen und runter. Er setzt sich selbst und muss nicht zuerst auf die richtige Länge justiert werden. Ab sofort ein MUSS. Auch die Lage und der Sitz kann ich jetzt endlich einfach kontrollieren. Warum waren wir nur zu faul?
Zum Znacht gibt’s einen feinen Wein und die Resten des Chilli. Wir geniessen die Ruhe ….