Der letzte Dienstag im März und wir stehen wieder einmal mit vollen Taschen, 93 kg auf der Waage, auf dem Flughafen.
Eine geniale Verabschiedung erhalten wir dort von Mo, Dani und völlig überraschend, von Corinne. Danke euch allen! Nach einem sehr hektischen Montag, verlassen wir die Schweiz und fliegen in den Süden. Marmaris ruft und vor allem der neue Autopilot will eingebaut werden. Zwei Wochen, ja, das sollte dieses Jahr völlig reichen für die Arbeiten an der Ulalena. Nach einem kurzen Flug erreichen wir spät am Abend Dalaman und nach zwei weiteren Stunden mit dem Taxi, nach einem Wasserstop, die Yacht Marina in Marmaris. Der Securitas-Mensch lässt uns rein und wir stoppen vor dem Platz, an dem wir unsere Büx im letzten Herbst abgestellt hatten. Die Ulalena ist aber weit und breit nicht zu finden. Der ganze Platz ist proppen voll und um fast Mitternacht, geht die Suche los. Nix, nur ein bellender Hund empfängt uns. Wir fragen den Securitas-Mann. Moment, ich helfe euch beim Suchen. Fünf Minuten später stehen wir vor unserem Daheim. Eine geniale Holztreppe davor. Wow. Er will noch helfen, aber ich muss zuerst alles öffnen und aufschliessen. Das dauert. Endlich zurück!
Am nächsten Tag zeigen wir uns auf dem Büro. Alles bestens und vor allem bestaunen wir “unsere” Treppe. Einfach gewaltig!
Ganz einfach die schönste auf dem ganzen Gelände 😉 Auch am monströsen 300t Kran kommen wir immer wieder vorbei.
Der schleppt gewaltige Lasten umher.
Dann sehen wir zum erstem Mal unser neuer Autopilot. Massiv!
Und das Basteln geht los. Backskiste ausräumen und einen Platz für den Zylinder suchen. Dazu den Helmstock für den Ruderanschluss anpassen. Zum Glück wissen wir vom Herbst, wo was zu finden ist. Ein Sockel von der Inox-Lady, die Rettungsinsel mit den Schwimmwesten zum Shipchandler und die fehlenden Stecker und Kabel von Mehmed wird organisiert. Endlich ist alles soweit und die ersten Löcher werden ins Boot gefräst. Passt doch schon ganz gut?
Aber wo und wie mach ich den Helmstock am Ruderschaft fest? Ruder raus, sagt ein Fachmann. Okay. Es muss ja etwas sehr, sehr solides werden. Ruder absenken und das Ding einsetzen. Passt. Sehr gut. Alles anschliessen. Geht auch. Somit sind wir für den Wassertest bereit. Nur noch ein letztes Kabel muss bestellt werden.
Essen kochen? Nur am Mittag verdrücken wir kurz ein paar Stücke Brot mit Käse oder Aufstrich, dafür essen wir zum Znacht fast immer in der Beiz. Auf dem Gelände hat es eine wirklich gut und feine Beiz, um das Ganze “harte” Geschäft des Tages zu verdauen, gar nicht schlecht und günstig ist es auch noch. Wir sind Stammgäste und alle reissen sich um Gaby zu helfen zu Tisch zu kommen.
PS: Der riesige, metallene Brotkasten, den Gaby unbedingt mithaben musste, funktioniert genial. Nicht zu glauben, was Grossmutter so alles auf dem “Kasten” hatte. 😉 Sogar das Super dürre Weissbrot hält sich dort drin für Tage!
Bald ist Freitag der siebte und wir werden ins Wasser gesetzt. Hast du den Zettel abgegeben, fragt Gaby nach einer Stunde, als wir vor der Ulalena warten? Nein! Aber um Zehn haben wir doch abgemacht.
Wir laufen los und suchen die Krancrew. Seid ihr bereit? Dann kommen wir in einer Stunde. Da haben wir ja noch Zeit für einen Haarschnitt. Auf dem grossen Gelände hat es tatsächlich einen Höörlidieb und den besuchen wir nun. Wird ja wohl nicht lange dauern. Volles Programm, sogar mit Feuer und Flamme werden die Haare zurechtgestutzt, geschweige denn den Haaren in Nase, Ohren und Augenbrauen! Fertig. Es ist schon viertel vor und als wir rauskommen, fährt gerade der Kran mit den Ulalena beladen vorbei. Farbe auspacken und die restlichen Flecken mit Antifouling behandeln. Dann kann das Wasser kommen. Keine Zeit für Fotos, so schnell geht es diesmal. Gaby mit Stuhl einladen. Noch kurz den Fäkalientank leeren und schon sind wir zum Charlie Steg unterwegs.
Ein ganz, ganz feiner Platz, den da uns angeboten wird. Die nächsten Tag zeigen, dass es rundum bläst und tut, aber bei uns merken wir davon gar nichts und es ist wunderschön warm.
Wir brauchen eine Pause. Ich war schon zu oft in der “Kiste”, jetzt wollen wir endlich mal die Stadt Marmaris besuchen. 9:30h geht der Bus von der Marina weg. Einsteigen und TL 6.50 bezahlen, schon holpert er in Richtung Stadt. Die ist wirklich wunderschön. Und erst die Promenade! Fein gemacht.
In der Stadt bekommen wir alles was wir noch gesucht haben. Sogar eine Pfeffermühle haben sie im Angebot. Mit Händen und Füssen und schlussendlich doch einem Übersetzter finden wir das Ding. Dazu gibt es noch ganz, ganze feine Gewürze.
Den Hafen müssen wir natürlich auch noch ansehen und ein Kaffee sollte doch auch noch drin liegen.
Und der Brunnen von der anderen Seite.
Da sollten wir eigentlich länger bleiben, am Mittag sind wir schon wieder zurück, wenn nur der Autopilot nicht währe. Er braucht noch eine Verstärkung. Und der neue Helmstock verträgt das “Gedränge” auch nicht. Es muss also der alte Innensteuerstandhelmstock dran glauben. Wieder in die Kiste und umbauen. Das passt nun.
Jetzt läuft er tadellos oder doch nicht? Die ganze Wand bewegt sich, wenn das Ruder geht. Was machen wir da? Die Inox-Lady weiss sicher Rat. Wir machen für morgen ab. Bis dann installieren wir den Fokker. Unser neuer, alter Windgenerator erhält noch die Flügel. Den Masten und der neue Lader hatte ich schon letzte Woche montiert. Nicht schlecht?
Der Vorbesitzer hatte das Ding Fokker benamst und wir übernehmen ihn. Letztes Jahr haben wir ihn von einem Stegnachbarn auf Patmos gekauft. Wind? Wo ist er Wind. Jetzt rächst sich unser guter Platz. Rundum Wind, nur bei uns, nichts. Nicht einmal dreht er sich in den nächsten Tagen. Wir haben Zweifel. Falsch montiert? Ist die Bremse noch an? Zuwarten.
Die Inox-Lady kommt mit ihrem Experten. Verstärkung der Wand? Kein Problem. Morgen vermessen wir. Hier und hier ein L hinter der Rettungsinsel und dahinter eine Verstärkung. Coole Idee. Ausmessen, testen und schon am nächsten Morgen wird montiert. Dazu lernen wir, wie man richtig mit diesem blöden, klebrigen Sikaflex-Zeugs umgeht. Wow, so einfach. Etwas Spucke und der Übergang sieht profimässig aus. Gräme und halten tut es auch noch.
So jetzt kann der Zylinder wüten wie er will, alles stabil und fest. Nun alle Kabel fixieren und ein letztes Foto. Fertig Autopilot!?
Wir machen mit Memeth ein Seatrial für Samstag aus. Dann wird der Autopilot kalibriert und getestet. Somit können wir ja am Sonntag schon los!
Samstag kommt Charlie zu Charlie, ja der Mech von Memeth heisst genau gleich und wir machen den ersten Check. Alles da, aber mit dem Autopilot-Compi kann man nicht schwätzen. Mmm. Komisch. Zurück ins Büro und sein Plotter für die Tests updaten. Schon besser. Alles wird nun gesehen und auch der Pilot wird nun richtig angezeigt. Raus. Wir legen ab und dann beginnt ausserhalb der Marina die Kalibrierung. Erstklassig. Nun ist alles eingestellt. Ich soll noch kurz mit dem keinen Schalter testen. Kein Instrument und kein Plotter haben wir für den Pilot. Ein, aus, eins und zehn Grad plus und minus reicht uns. Aber genau dieses Teil funktioniert nicht. Ein heisst, wir fahren nach Norden! Kann man so was den brauchen? NEIN!
Zurück zum Steg und ins Büro. Dort hat der Meister das Ganze schon nachgebaut. Gleicher Effekt! Irgendwann kommt heraus, dass das kleine Ding nicht für den neusten Pilot-Compi passt. Es muss 12 sein und nicht 10. Super! Gibt es so was im Land? Nein. Noch besser, nur direkt von Holland. Das dauert aber drei bis fünf Wochen. Dürfen wir denn so lang im Land belieben? Nein. Die einzige Lösung ist, den neuen mit dem alten Compi zu tauschen. Charlie hilft und so bauen wir kurz den Compi um und gehen erneut auf Seatrial. Nun funktioniert alles wie es soll. Gut! Somit sind wir bereit für’s auslaufen morgen. Wetter? Das Wetter machen wir morgen.
Liebe Gaby und Andy
Schön zu lesen, dass es euch und dem Boot gut geht. Ich hoffe ihr habt es wärmer als es gerade bei uns ist (Winter!!!)
Sabine ist wieder zurück und wir geniessen die Zeit mit ihr.
Nächste Woche ist sie im J& S Leiterkurs.
Ich wünsche euch alles Gute und freue mich von euch zu lesen.
Liebe Gruess Irene
Danke Irene,
Auch bei uns ist es megakalt! In der Nacht haben wir nur gerade 14°, aber am Tag ist es bei 25° recht sonnig und angenehm. Wir geniessen gerade Fethiye in vollen Zügen.
Gruss vom Süden
Gaby & Andy