Etwas zu viel Wirbel war es in Knidos. Schön früh brechen wir auf.
Etwas Wind vom Norden, reicht aber nicht für die Segel. Wir tuckern also gegen Osten, als beim nächsten Kap plötzlich der Wind oder besser die Böen anspringen. Wow, ist das cool. Ohne Wellen und mit bis zu 18 Knoten Wind segeln wir dem Badeort Palamut entgegen. Dann das nächste Kap und hoch zum eigentlich ersten Ort in der Türkei. Fertig, einfach so stellt den Wind ab. Wir dachten schon, das könnte heikel für die Einfahrt werden. Null Wind und plötzlich sehr warm. Gaby entledigt sich uhrplötzlich von den vielen Pullovern, Jacken und Schals. Da vorne, ist schon die Mole.
Es soll nicht so tief sein, also gut aufpassen bei der Einfahrt. Zwei Meter sechzig ist das Minimum. Der Marinerio ist schon bereit und gibt uns eine Mooringleine. Danke. Viel, viel mehr interessiert er sich für unsere Windfahnensteuerung. Was ist das? Ein Motor? Nein, ein Autopilot mit Wind betrieben. Dank der Übersetzungshilfe des Nachbarn versteht er ungefähr um was es geht. Staunend geht er weiter. Alles fest und aufgeräumt, machen wir uns auf den Weg durch das Dorf. Dorf, eigentlich nicht. Es ist ein Badeort mit einer Beiz nach der andern. Sonnenschirme am Strand vorne dran. Tja, wir sind einfach zu verwöhnt durch die wunderschönen griechischen Dörfer. Hier ist alles nicht so sehr alt und der Baustiel ist erst ein paar Jahre alt.
Aber wir brauchen etwas Ruhe, hatten wir doch die letzten Tag etwas “Stress”. Jeden Tag ein neuer Platz und immer das Wetter im Auge. Jetzt in diesem geschützten Hafen können wir mal bleiben. Auch ein Beiz ist schnell gefunden. “Le jardin de Semra” zeigt sich als wahrer Glückstreffer. Wir erhalten alles was wir gerade Lust haben und dazu mit Toilette und Duschen.
Wir essen uns fast zu Tode. So fein ist es. Natürlich ist nicht sehr viel los und sind wir fast Privatgäste. Das Restaurant ist wunderschön renoviert worden und war einmal ein Zollhaus. Jetzt mit dem schönen Garten, der netten Einrichtung, ein wahres Bijou.
Am nächsten Tag machen wir, endlich, einen längeren Marsch durch das hintere Dorf. Da sind sie also, die Einheimischen. Wir grüssen und werden neugierig ausgefragt. Auch unsere erste Moschee besuchen wir. Leider geschlossen.
Von hier kommen also jeden Morgen um sechs die Gebete. Dann ist ja Heute noch Waschtag. Alles in den Sack und ab zu Dusche. Gaby kann’s kaum erwarten. Draussen, also hinten im Garten ist die Dusche eingerichtet.
Nicht allzu gross, aber das spielt überhaupt keine Rolle. Wir haben Zeit und geniessen die erste richtige Süsswasserdusche seit mehr als einer Woche.
Am Abend werden wir wieder aufs Beste umsorgt. Ein Fisch hat sie heute für uns. Ein Red Mullet. Mit Salat, goldig!
Was macht eigentlich das Wetter? Eine Front sollte schon lange kommen. Tut sie aber nicht. Oder doch, Morgen soll’s so weit sein. Regen! Regen, was ist das schon wieder? Auf jeden Fall bleiben wir noch eine Nacht. Tatsächlich, um sieben Uhr kriegen wir ein paar Tropfen ab. Nicht einmal das Boot wurde nass, geschweige denn sauber.
Und schon ist es vorbei. Fast wie in der Schweiz 😉 Wir warten noch ein paar Minuten und machen uns dann fertig zum Auslaufen. Danke Samra für den schönen Aufenthalt und übrigens Palamut hiesst Bonito, währe auch mal ein feiner Fisch.