Was ist das Paradis für einen Segler? Für uns? Einen guten Platz für die Ulalena, rundum für alle Winde geschützt, eine Mole mitten im Dorf, gute Tavernen und Kaffees und viel Ausgang, Spaziermöglichkeiten für die Neugierde und den Bewegungsdrang, dazu wenig bis keine Touris und Charterboote. Haben wir hier in Limni so was gefunden? Ja! Eine ganze Woche verweilen wir in dieser für uns perfekten Stadt. Nach dem Geschaukle finden wir diesen Super Hafen.

pier

Wunderbar geschützt, mitten drin und doch ruhig.

ruhig

Nach einem Mittagsschlaf, wir waren doch über vier Stunden am “kämpfen”, sind wir bereit für’s Znacht.

bereit

Beim der Einfahrt in den Hafen hatte ich eine gute Lage einer Beiz ausgemacht. Dort wollen wir kurz hin und schauen, ob das was für uns ist. Und ob.

beiz

Super nette Leute, einen hilfsbereiten kleinen Chef, Alexander ist gerade mal fünf und hilft dem Vater, mit einer genialen Aussicht für den Sonnenuntergang.

sonnenuntergang

Auch das Essen ist gut. Wir kriegen wieder einmal Fava, Bohnenmuss mit Zwiebeln und Olivenöl. Köstlich.
Dann beginnen am nächsten Tag die Spaziergänge. Jeden Tag ein anderes Ziel. Kirchen, möglichst Punkte mit Aussicht und schöne Strassen suchen wir uns aus. GoogleMap sei dank, finden wir fast jeden Punkt. Zum Glück sieht man die Steilheit der Strassen nicht, so stehen wir immer wieder vor steilen Auf- und Abstiegen. PS: Das Bremsen geht wieder vorzüglich. Heute nun ein einfaches Ziel. Die Kapelle gerade oberhalb des Hafens.

kapelle

Es ist soooo schön hier oben, dass wir fast eine Stunde brauchen um wieder los zu kommen.

aussicht

Die Stadt mit den schönen, urigen Häusern. Nichts passt nicht dazu. Keine Hotels oder sonstige grossen Bauten. Eine geniale Wasserfront mit unzähligen Beizen, Kaffees und Geschäften. Touristen am Strand? Fehlanzeige. Die kommen nur einzeln mit dem Auto oder einem Bus in die Stadt und bleiben auch nicht lange. Wir sitzen in unserem Kaffee, schlürfen das erfrischenden Frappee und geniessen das Leben.

geniessen

Keine Ahnung was die Griechen sich immer zu erzählen haben, sie bleiben meistens länger als wir sitzen. Nach ein, zwei Stunden werden wir schläfrig und ziehen uns aufs Boot für ein Nickerchen zurück.
Wir suchen eine Kapelle auf der anderen Seite der Stadt. Nur finden wir sie nicht oder besser gesagt nicht die Richtige. Die Aussicht ist trotzdem schön.

aussicht

Verlaufen? Ja, haben wir. Stellen wir am Abend fest. Es gibt drei Abzweigungen und wir haben nur zwei versucht. Hmm, morgen noch eine Aufgabe. Tatsächlich, finden wir sie. Zwar sehr steil, aber umso schöner. Nur ist die Kapelle nicht öffentlich zugänglich. Schade. Ein Gärtner sieht nach dem Rechten und lässt uns rein. Es ist eine Art Schulungszentrum, Seminar oder sonst was und auf dem Hügel ist eine Kirche gebaut. Dort können wir nicht hoch. Zu viele Treppen. Aber Danke für den Einlass. Auf der anderen Seite gehts wieder ins Dorf runter. Fast überhängend 😉 und dazwischen sehen wir trotzdem noch runter.

dorf

Wir umrunden das Dorf und sehen auch manchen Hinterhof.

hinterhof

Wir hören immer wieder Markschreier. Sie kommen mit dem Auto, fahren durch die Gassen und sammeln oder verkaufen Sachen. Gemüse, Fische oder sonstiges wir an den Mann gebracht, dazu suchen sie Metall, Batterien oder sonstigen Gerümpel. Es kommt uns vor wie in alten Zeiten. Sie schreien mit oder ohne Megafon durchs Dorf und wenn jemand was braucht, kommt er raus und kauft oder bringt was. Einer hat eine so gute Stimme, dass er fast singt! Im Winter werden wir das auch mal in Ottenbach testen, mal schauen ob jemand rauskommt uns was kauft 😉
Natürlich darf auch die Arbeit nicht zu kurz kommen. Endlich schaffe ich es, das obere Rigg zu kontrollieren. Sind alle Splinten noch drin und vor allem ganz? Alle Schrauben fest? Die Kabel noch richtig angeschlossen? Ja, alles bestens.

im mast

Wir sind mal wieder unterwegs zu unser Lieblings Beiz. Es ist Freitag und wir sind ganz schön hungrig und durstig. Zwei Fix, Bier, fliessen fast ohne Widerstand in den Magen. Bei über 33° kein Wunder. Natürlich haben wir die zweite Sonnenpersenning schon lange gespannt und alle Fenster und Luken offen, aber wenn der Wind etwas zu lau ist, wir es schnell über 35° in unserer Büx. Heute, wir wollen eigentlich fast wieder rückwärts raus, denn irgend ein Fest wird gerade vorbereitet, aber alle winken ab, wir sollen bleiben, es gäbe sogar noch Livemusik. Dass muss man uns natürlich nicht zweimal sagen. Zu Sardellen, gefüllten Tomaten und einem feinen Salat, spielt der Chef höchst persönlich. Ein Mann an der Gitarre mit eine Super Stimme, eine charmante Frau mit Rassel und Gesang, dazu der Chef an der Bazouka! Wir staunen Klötze! Unserer netter Beizer spielt wie ein Gott. Er habe lange Jahre in Athen in Clubs gespielt und sich jetzt im Alter zurück in seine Heimat zurückgezogen, erklärt er uns später.

musik

Wieder einmal auf dem Spaziergang durchs Dorf, sehen wir etwas komisches. Dass sieht wie eine Waschanlage aus, hat aber sicher ein paar Jahre auf dem Buckel.

waschanlage

Die Quelle sprudelt, die Tröge können gefüllt werden und auf der Seite kann noch angefeuert werden. Sollen wir morgen mal hin? Wir entschliessen uns, die schmutzigen Sachen am Boot zu waschen. Wasser holen, Waschpulver rein und schrubben. Wieder auswaschen und aufhängen.

waschtag

Jetzt aber nichts wie los. Es ist schon fast zu heiss und Heute haben wir mal einen flachen Spaziergang ausgewählt. Vom Hafen flach weg in Richtung Süden. Schön Sicht aufs Meer und einmal nicht so streng. Wir kommen um eine Ecke und stehen vor einem sehr gediegenen Ressort. Wow, dass hätten wir hier nicht erwartet!

ressort

Es muss eine alte Erzschmelze oder dergleichen sein. Super Lage und schön eingebettet. Nur die Stadt Limni sieht man nur von etwas weiter vorn.

ressort mit stadt

Wind? Ja Wind hat es auch in diesem Hafen. Aber trotz des generellen Meltemis, merken wir nur einzelne Böen. Wie die anderen Segler an der Pier, rätseln wir, ob da noch mehr kommt oder wir wirklich in einem gut geschützten Hafen liegen. Oben haben wir die Wolken rauschen sehen, hier unten nur ein paar kühlende Böen. Passt doch.
Der letze Tag. Wir wollen noch in die andere Bucht im Norden. Etwas heiss Heute, aber wir sind schon früh unterwegs. Wir kommen wieder einmal an einem EU Überbleibsel vorbei. Für mehr als € 200’000.- wurde am Wegesrand einen Park mit Spielgeräten, Bänken und sogar einem Amphitheater gebaut. Gebraucht, genutzt oder sogar angesehen? Hat es wohl noch niemand. Schade für den schönen Platz und das viele Geld.

verplant

Der Strand den wir gefunden haben ist nicht so das wahre. Feiner Kies und sonst nix. Am Ende ein paar Beizen und eine Werft. Zurück im Kaffee, sehen wir auf einmal Flossen aus dem Wasser tauchen. Dann sogar einen Sprung. Wir können es fast nicht glauben. Das sind, keine 50 Meter vor dem Hafen, eine Schule Delfine. Die könnten am fischen sein oder fühlen sich einfach wohl hier. Das haben wir ja noch nie erlebt, das man vom Strand aus diese schönen Tiere sieht. Cool!
Morgen, morgen müssen wir schon wieder weg. Der Süden ruft wieder! Wetter? Ruhig. Schon um acht legen wir ab. Danke für’s schöne Paradies!

ablegen

PS: Bezahlt? Ja, bezahlt haben wir für den Gebrauch von einer ganzen Woche nur € 13. Die Port Authority ist nur einmal erschienen. Und Strom und Wasser haben wir eh nicht gebraucht. Was für ein Unterschied zu Kroatien!

3 Comments

  1. Hallo zusammen

    Euer Bericht macht einem ja richtig neidisch.
    Gaby, du mit deiner gesunden Farbe siehst toll aus! Ich hoffe, dass es dir auch so gut geht, wie du aussiehst. Weiterhin viel Vergnügen auf eurer Reise.
    Liebi Grüess Irene

    1. Salue Irene,
      Ja, danke mir geht es blendet! Zum Teil ist es halt etwas (sehr) warm und dann verkriechen wir uns in den Schatten.
      Liebe Grüsse Gaby

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