Zeitig sind wir auf. Die Sonne scheint durch die Fenster und die Gymnastik ist flott durch. Alles nach draussen und die warmen Sonnenstrahlen geniessen. Zmorge essen und langsam das ganze Zeugs zusammenpacken. Der Wetterbericht sagt, Regen um 11h – glauben wir nicht und geniessen den feinen Kafi. Doch oha – nach dem Bezahlen des Platzes, sehen wir schon von Weitem die dunklen Wolken auf uns zu rasen. Irgendwie können wir das nicht glauben und es kommt, wie es kommen muss, wir pack im Regen zusammen. Blöd und so gar nicht praktisch. Gaby rein auf den Vordersitz und der “Esel” draussen am Aufräumen. Es geht aber gar nicht so schlecht und bald sind wir abfahrtbereit. Wir wollen ja tief in den Schwarzwald und haben eine Strecke gewählt, die etwas abenteuerlich aussieht. Und so ist es auch. Dazu natürlich noch eine Umleitung, weil ein ganzes Dorf gesperrt ist. Wir sind vollkommen auf unsere GPS angewiesen, denn wir haben mittlerweile keinen Schimmer mehr, wo wir sind. Doch die Gegend ist wirklich schön und wir kommen sogar beim höchsten Wasserfall von Deutschland vorbei. Hoch auf die Alm und wieder runter. Währe eine coole Route, doch es regnet nur einmal. Vollgas! Wir finden den See und auch den Camping ohne Probleme. Das ist der eine Vorteil von unserer Navigation, doch das Hirn kommt nicht ganz mit. Auf dem Bühlhof kennen sie uns schon und wir dürfen einen Platz aussuchen. Natürlich bei Regen. Wiese oder Kies? Bei Wasser ist der Kies doch besser, so setzen wir unser Van in die Steine und bauen unseren Regenschutz auf. Wo ist Wetter? Westen? – rechts und dann kommt Gaby raus in den Liegestuhl. Fertig. Beim Office noch etwas Wifi kaufen und auch das tägliche Brot bestellen wir gleich mit. Super Service! Der Regen fängt wieder an und so verziehen wir uns ins Innere. Lesen fast bis Mitternacht 😉

Am nächsten Morgen sieht die Welt schon etwas anders aus. Trocken, warm, guter Start. Hole die Brötchen und wir lassen es so richtig gemütlich angehen. Der obligate Wettercheck – trocken bis 15h. Wir sollten los. Den steilen Hang hinunter zur Strasse und links zur Stadt. Die gibt Vollgas! Tonnen von Leute auf der Gasse und auf dem See. Nur ganz kurz schauen wir uns dieses Treiben an und verschwinden auf den Weg hinaus von Titisee-Stadt, der uns um den See führt. Es ist zwar eine regelrechte Radiowanderung, aber gut mit dem Stuhl zu fahren. Der Ausblick auf See und Stadt und unserem Camping ist wirklich schön.

Der Titisee mit unserem Camping

Die Stadt, Dorf sieht mit dem Riesenrad wirklich fast wie eine Chilbi aus 😉

Das Dorf Titisee

Der schöne Weg ist schnell abgelaufen und der erste Kafistop kommt auch schon. Bei Camping Sandbank setzen wir uns ins Innere und geniessen einen schön warm Kafi. Dazu machen sie einen Cheesecake, super lecker! Dazu Himbeersauce! Auf dem See sehen wir schon die ersten Regentropfen, da müssen wir aber los. Gaby gut in ihren Poncho einpacken und dann rennen wir los. Nur noch einen kleinen Teil rum, die “pièce de résistance” hoch zu unserem Van. Geschafft! Jetzt öffnet der Himmel so richtig seine Tore, aber wir sind im “Schärme” und geniessen einen feinen Tee.

Einfach nur Nass!

Dann packe ich dem PC aus und versuche, endlich, zu bloggen. Wir haben wieder so mega viel erlebt, dass muss einfach notiert werden. Aber als mir sie Sauce unter die Füsse fliesst, vergeht mir die Lust am Schreiben. Unser Vorplatz verwandelt sich langsam in einen See und auch der Weg zu uns gleicht einem Bach. Wo sind wir hier nur gelandet? Trist! Ab in die Heia. Alles für Gaby bereit machen, hineinwuchten und die Türe zu. Warm, trocken, herrlich. Wir verkriechen uns regelrecht und schauen Herzkino fertig. Beim letzten Versuch sind wir nur bis zur Mitte gekommen, jetzt der Schluss. Essen? Ich? Keine Lust, aber Gaby schlürft ihren Supersaft durch die Röhre rein.

14° mit Sonne, wie cool ist das denn. Sofort raus, unsere feinen Kürbiskernenbrote holen und das Zmorge geniessen. Der Kafi schmeckt heute besonders Gut. Dazu noch ein paar Eier in die Pfanne – mehr braucht man wirklich nicht 😉 Wohin wollen wir den Heute? Das Wetter ist etwas unsicher, so einigen wir uns auf einen Kafi auf der anderen Seite des Sees. So wie gestern und so. Doch es kommt etwas anders. Anfangs See entdecken wir einen Weg nach Bärental. Dort hat es einen grossen Lidl. Langsam sollten wir schon wieder mal posten, so biegen wir ab und laufen den schön breiten Weg hoch. Wirklich ein toller Weg und viel weniger Leute als gestern. Es ist nicht mehr weit, aber dann verengt sich der Weg zu einem Trampelpfad. Dazu noch ein dicker, fetter Baumstamm längsseits, der nicht ganz so einfach zu fahren ist. Ich “würge” kurz und schon ist es passiert. Der schwere Rucksack im Korb kippt rasant schnell, Gaby mit dem Stuhl natürlich hinterher. Hilfe! Gaby klebt mit dem Gesicht am Stamm und ich versuche sie zu befreien. Sch … Alles Gut? Nicht ganz, sie hat mal wieder eine Schramme im Gesicht. Ich bin wirklich ein Trottel! Nur ganz kurz überlegen, den Sack runter und wir währen easy durchgekommen. Tausendmal entschuldigen und weiter gehts auf dem holperigen Weg.

Schöner Weg nach Bärental

Noch ein paar Meter und wir sind am Bahnhof angelangt. Endlich die erste Beiz und Gaby fackelt nicht lange, ja, da rein. Setzen uns hin und was, wie heisst der Laden? “Zum Gscheiten Beck”! Echt jetzt, besser hätten wir es ja nicht treffen können. Die machen sogar eine Vorführung im Kuchen backen und ein Brennereimuseum ist auch noch angehängt. Der Kafi ist bestell und für den Kuchen muss ich ans Buffet. So viele feine lecker Kuchen haben sie im Gestell, muss mich entscheiden und es wird ein Apfelkuchen. Der ist der wirkliche Wahnsinn. So was Leckeres habe ich schon lange nicht mehr bekommen. Die Beiz füllt sich und plötzlich fängt es wieder mal an zu regnen. Der Lidl ist nicht mehr weit, aber wir können nicht über die Strasse, ja besser Autobahn, laufen. Durch einen Tunnel ist es am sichersten. Wir warten noch kurz und rennen los. Beim Laden angekommen, entledigen wir uns dem Regenschutz und werfen uns in Getümmel. Eine wahre Schlacht. Bei diesem Wetter sind wir überhaupt nicht die Einzigen und schnappen uns die paar Dinge, die wir dringend brauchen. Ab zur Kasse. Die Schlange startet mitten im Laden und ist mega lang. Tja, wenigstens sind wir im trockenen 😉 Raus und zur Busstation. Fünf Minuten! Nur fünf Minuten ist es her, das der Bus durch ist. Der Nächste? In einer Stunde, echt? Laufen dauert nur eine halbe Stunde. Trotz des etwas unsicheren Wetters, machen wir uns auf den Weg ins Tal. Alles der Strasse nach, den Gaby hat genug von Waldwegen. Tatsächlich sind wir wesentlich schneller und auch das Wetter macht mit. Bei Sonnenschein sind wir bei unserem “Hoger” angelangt. Nur kurz, aber sehr heftig, stosse, schiebe, würge ich Gaby mit dem Einkauf hoch zum Camping. Geschafft. Applaus, jetzt kennt uns mittlerweile jeder 😉

Kurz eine Dusche vor dem Znacht, ja, ich benötige wirklich mal wieder zwei Münzen, es ist einfach etwas zu kurz für den Schaum, und dann basteln wir ein überaus feines Essen. Zucchetti, Pilze mit Reis – Superfein!

Hinterzarten ist unser Ziel für diesen Tag. Keine Wanderwege, keine steinige Holperwege und keine Kletterpartien muss ich Gaby versprechen. Wir nehmen die Strasse. Schön brav gehts bergauf bis nach Erlenbruck, dort ist der Bergpreis und auf der anderen Seite ins schöne Dorf. Am Skimuseum laufen wir direkt vorbei. Leider erst um 14h geöffnet. So suchen wir erst mal ein Kafi. Etwas weiter vorn stehen wir vor dem Thomahof, Gaby nickt und wir sind drin. Ganz allein. So fragen wir, ob überhaupt offen ist. Freili! Kommt die nette Antwort und wir setzen uns direkt in die erste Reihe. Das sind schon fast keine Tassen mehr, das sind Salatschalen! Hammer Kafi mit Kuchen. Streusel-Aprikose! Beim Ausgang dieses sensationelle Werk! Wer kommt dann auf so was?

Ein Kunstwerk am Regenfallrohr

Ja, und die Schanze, die grosse Schanze wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Rund um die Kirche und natürlich, ein wenig hoch. Da ist sie schon. Wir staunen und lesen alle Sieger, die jemals hier gewonnen haben. Viele, viele bekannte Namen und sogar Simon ist da drauf. Sind mächtig stolz.

Die grosse Adlerschanze

Weiter zum Museum. Ski, alles über Skier. Viele Info’s und Gegenstände von Leuten, also Sportlern, aus der Gegend. Cool finden wir, dass der Norweger Nansen für diese komischen Dinger der Anstoss für einen Feldversuch in dieser Gegend war.

Sehr altes Haus, das Skimuseum

Wir verlassen das alte, sehr alte Haus, dass das Museum beherbergt und laufen bei schönstem Sonnenschein zurück zum Bühlhof. Tags darauf ist so viel Regen angesagt, das wir uns nur kurz nach draussen wagen und prompt klitschnass zurückkehren. Lesen und “Frühling” schauen ist angesagt und immer schön hinter den Ofen bleiben.

Für den letzten Tag, es isch schon wieder Sonntag, haben wir, also besser ich vorgenommen, dass wir diesen Hoger mit der Antenne suchen und bezwingen wollen. 1200 müM kann doch keine Sache sein. Der Anstieg ist aber auf der anderen Seite und so rennen wir auf dem Veloweg nach Neustadt. Flacher, guter Weg bis zum Anstieg. Im Dorf treffen wir auf einen älteren Mann, der nur sagt, es geht noch ein paar Meter bis hoch. Okay, kein Problem. Die erste Stunde gehts nur aufwärts, genau das gleiche Aufwärts wie zu Hause zum Bühlhof hoch. Die Pausen werden immer länger und die Zweifel immer grösser. Was machen wir da überhaupt? Gaby nimmst locker, du wolltest ja 😉 Dann endlich wird es flacher und der Rest ist schon fast ein Klacks. Fast zuoberst wollen Wanderer uns noch helfen. Ahh, kein Problem, sind eh gleich oben. Geschafft! Der Hochfirst ist gigantisch, also besser die Aussicht von da oben. Sogleich rennen wir zum besten Aussichtspunkt und können unser Glück fast nicht fassen. Sind aber weit und breit die einzigen die jubeln. Den mit dem Velo, Auto oder zu Fuss ist es ein easy Weg!

Gigantische Aussicht, Titisee mit See und Camping

Gaby findet es auf einmal nicht mehr so toll, denn es windet wie blöd. Ich packe sie gut ein.

Windige Sache

Vor lauter Auf, wissen wir gar nicht, wo und wie wir runter sollen. Auch die vielen Wegweiser helfen da gar nicht viel.

Wo gets lang?

Direttissima nach Titisee oder doch den gleichen Weg zurück? Gaby entscheidet, mal wieder 😉 Wir wissen einfach nicht, wie die Wege sind und zum Klettern haben wir wirklich keine Lust. Reko währ doch was, aber die Überraschungen sind doch viel besser. So laufen wir wieder los und sehen plötzlich lauter viele kleine Dinge, die, vor allem mir, gar nicht aufgefallen sind beim Hochrennen. Einen riiiiiiisiger Ameisenhaufen!

Der ist wirklich gross!

Auch die Blumen habe ich gar nicht bemerkt, Gaby nickt nur. Klar, sie hatte auch jede Zeit dazu.

Einfach wunderschön

Als wir dann fast unten sind noch der Höhepunkt – ein Fliegenpilz! Wann haben wir so einen schönen das letzte Mal gesehen? Wir wissen es beide nicht.

Ganz schön rot ;-)

Es ist nicht mehr weit. Ich renne in einen Hungerast und habe Durst wie eine Kuh. Wasser, haben wir vergessen, das gibt es sicher unterwegs. Stimmt nicht, ausser einem Tümpel, nix und auf dem Hügel hatte es einfach viel zu viel Gäste für eine einzige Serviertochter. So müssen wir bis Titisee warten und im Pferdestall, ja, die Beiz heisst wirklich so, setzen wir uns hin. Ein Liter Bier und einen grossen Teller Salat+ verdrücke ich. Gaby ist mit weniger zufrieden, ein Kafi 😉 Die paar Meter bis zum Van merken wir erst, wie platt wir sind. Hunger haben wir keine mehr, ausser Gaby, sie verschlingt noch die angefangene Packung. Zusammen trinken wir aber mehr als drei Liter Wasser! Lesen? Ich mag nimmer, also muss Inga Lindström herhalten.

Montag, wir reisen ab. Wollen aber nach einem gefühlten halben Jahrhundert mal wieder den Rheinfall sehen. Liegt auf dem Weg nach Hause und an einem Montag hat es bestimmt weniger Leute. Mit Gabys Ausweis bekommen wir einen Parkplatz direkt am Eingang. Das Ticket ist auch fast gratis und so steuern wir vom Schloss Laufen her den Wasserfall an. Schon von oben gigantisch. Natürlich auch wegen des vielen Regen der letzen Zeit rauscht es nur so. Mit einem durchsichtigen Lift huschen wir der Platform entgegen und staunen. Leute? Es hat definitiv zu viele Leute. Machen ein paar Fotos und gehen wieder hoch zum Museum. Das ist ganz gediegen und hat viele Infos über diesen berühmten Fall. Sie wollten ihn einmal gar sprengen, er war im Weg oder einmal gehört dieses Schloss sogar dem Obervogt von Zürich, der residiert und regiert von hier aus. Schon etwas länger her, 1544, aber trotzdem verwunderlich. Weiter wollen wir noch auf die andere Seite uns zum Gemüte führen. Laut einem supernetten Securitas, gibt es eine Brücke die uns rüberführt. Machen wir. Kreuzen geht nicht, so muss gewartet werden bis die Velofahrer durch sind. Dann können wir das Schloss von der Sonnenseite bewundern. Der Fall, das Schloss, schon eindrücklich. War das schon immer so? Letztes Mal war sicher nicht so viel Wasser und auch viel kleiner – halt ein paar Jahre her.

Eindrücklich und wasserhaft

Ein Kafi und ein Glace stehen noch auf dem Programm. Für dieses Geld bekommt man normalerweise ein Znacht, aber so geniessen wir den Anblick noch viel mehr. So genug gesehen und ab nach Hause. Nur ein Unfall vor dem Gubrist bringt mich noch kurz auf die Palme, von drei auf Links und dann erst noch Gaffer, die fast anhalten, um Blut zu sehen! Was sind das für Menschen? Wir sind kurz zurück, der Termin kann kommen.

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